Baubeginn für das Projekt am Wasserturm noch in 2021 Promenade statt Blechlawine

Die Straße zum Friedhof und zum Wasserturm wird als „Straße für alle“ verkehrsberuhigt ausgebaut. Noch in diesem Jahr soll Baubeginn sein. Foto: wolf

Jügesheim – Die Stadt will die Umgebung des Wasserturms städtebaulich aufwerten. Die Straße zum Waldfriedhof und zum Hospiz soll zu einer weitgehend autofreien Promenade werden. Am Wasserturm ist ein kleiner Park geplant.

Seit dem ersten Entwurf im Spätsommer 2020 wurde das Gestaltungskonzept für den „Park am Wasserturm“ überarbeitet. Das Parkdeck für 2,5 Millionen Euro ist nicht mehr enthalten. Neu ist ein Servicebüro der Stadtwerke mit öffentlichen Toiletten am Friedhofseingang.

Das Stadtparlament hat das Gestaltungskonzept jetzt zur Kenntnis genommen. Der Magistrat wurde beauftragt, noch in diesem Jahr mit den ersten Bauarbeiten zu beginnen. Zunächst sind Straßen- und Parkplatzbau geplant. Über alle weiteren Maßnahmen wollen die Stadtverordneten später einzeln entscheiden.

Der Beschluss fiel mit 29 Ja-Stimmen bei Enthaltung der CDU. „Wir halten nichts davon, ein Gestaltungskonzept durchzuwinken, um anschließend in Einzelbeschlüssen etwas ganz anderes zu machen“, sagte CDU-Fraktionsvorsitzender Clemens Jäger. Er kritisierte die kurze Beratungszeit. Drei Wochen seien zu wenig, um sich innerhalb der Fraktion eine fundierte Meinung zu bilden: „Wir hätten diesen Punkt gerne in den Juli geschoben, um ihn noch ausführlich beraten zu können.“ So bleibe der Union nichts anderes übrig, als sich zu enthalten.

Die Straße „Am Wasserturm“ soll laut Konzept zu einer „Straße für alle“ werden. Das heißt: Sie wird verkehrsberuhigt ausgebaut, also ohne separaten Gehweg. Geplant ist eine Art Promenade, auf der alle 30 Minuten der Stadtbus fährt. Die Einfahrt von der Weiskircher Straße wird als kleiner Platz gestaltet, der drei Zentimeter höher als die Fahrbahn ist. Vor dem Eingang des Waldfriedhofs ist ein weiterer Platz mit Sitzgelegenheiten vorgesehen.

Parkende Autos am Straßenrand sind nicht mehr erwünscht. Für Besucher wird ein neuer Parkplatz angelegt, der etwas weiter nördlich liegt und direkt von der Weiskircher Straße erreichbar sein wird. Vom Parkplatz aus sind es wenige Schritte bis zum neuen Nebeneingang es Friedhofs.

Neu im Plan ist ein sogenannter „Service-Point“ der Stadtwerke am Platz vor dem Friedhof: ein zweistöckiges Holzgebäude, das auch öffentliche Toiletten und Büros enthält. Die Stadtwerke sollen auch den größeren Teil der Baukosten für die Freiflächen übernehmen.

Die Neugestaltung rund um Waldfriedhof und Wasserturm ist ein Millionenprojekt. Die Kosten werden derzeit auf knapp 4,4 Millionen Euro geschätzt. Die kleine Parkanlage am Industriedenkmal bietet unter anderem eine Wiese zum Picknick und zum Spielen, Fitnessgeräte für Jung und Alt, einen Naturspielplatz und einen Pavillon, der bei Festen zur Bewirtung dient.

VON EKKEHARD WOLF