Zwei junge Könner an Pauke und am Schlagzeug Rodgauer Kulturförderpreis für Iser und Schrod

Bei der Verleihung des Kulturförderpreises lobte das Publikum die beiden Preisträger mit lang anhaltendem Applaus. Jan Iser (von links) und Lukas Schrod trugen sich anschließend in das Goldene Buch der Stadt ein. Bürgermeister Jürgen Hoffmann gratulierte. Foto: Pulewy

Rodgau (pul) – Alle zwei Jahre lobt die Stadt Rodgau den Kulturförderpreis für Nachwuchstalente aus. Für 2016 wird der damit verbundene finanzielle Beitrag von 2.200 Euro an die beiden Schlagzeuger Jan Iser (14) und Lukas Schrod (16) geteilt.

200 Gäste wohnten der Zeremonie im Nieder-Röder Bürgerhaus bei. Bürgermeister Jürgen Hoffmann und Kulturdezernent Winno Sahm gratulierten den beiden jungen Musikern. Jan Iser ist mit seinen 14 Jahren bereits Schlagzeuger in verschiedenen Bands und gewinnt seit 2011 in fast regelmäßigen Abständen Preise bei Musikwettbewerben. Ähnliches gilt für Lukas Schrod, dessen Talent jetzt sogar von Martin Grubinger entdeckt wurde, dem derzeit anerkanntesten Schlagzeuger weltweit. Lukas Schrod ist der Schlagzeuger des großen Orchesters des Musikvereins Weiskirchen und gewann bereits Preise auf hessischer und nationaler Ebene. Während sich Isers Musikrichtung mehr bei Metal, Jazz, Grunge und Funk einordnen lässt und sich am Set, also dem kombinierten Schlagzeug abspielt, liegt Schrods Schwerpunkt bei Instrumenten wie Pauken, Marimba, Vibra- und Xylophon. Ergänzend dazu spielt er Klavier und damit bei Orchestermusik und im klassischen Bereich.

Bevor die Laudatoren Piotr Konczewski (Freie Musikschule Rodgau) und Gerald Jakoby (Seligenstadt) ans Mikrofon traten, gaben die beiden Preisträger Kostproben ihres Könnens. Jan Iser brillierte mit Taktwechseln bei dem „Instrumedley Part 1“ von der Formation „Dream Theater“ sowie einem einzigartigen improvisierten Schlagzeugsolo. Auch Lukas Schrod unterstrich am Instrument lautstark die Gründe, warum er den Preis entgegen nehmen durfte: An der Snare-Drum spielte er das Stück „Meditation No. 1“ von Casey Cangelosi.

Einzigartiges Können in jungen Jahren

Gerald Jakoby gratulierte als Freund der Familie Schrod dem Preisträger Lukas. „Der Preis ist ein klares Signal an den Preisträger, seine Schaffenskraft nach vorne auszurichten, nicht nachzulassen in seinen Anstrengungen sein musikalisches Handwerk weiter zu perfektionieren“, richtete der Laudator seine Worte an Lukas Schrod. Jakoby brachte die Freie Musikschule Rodgau ins Spiel: „Wenn der Lukas Schlagzeug spielen lernen will, so entschieden damals die Eltern, kommt als Lehrer nur einer in Frage: Piotr Konczewski“. Der Leiter der Freien Musikschule gilt nach Auffassung von Anja und Dietmar Schrod als der beste Schlagzeuger der Region. Es waren Piotr Konczewski und der Musikverein Weiskirchen, die Lukas Schrod für den Kulturförderpreis 2016 vorschlugen.

Piotr Konczewski gratulierte per Laudatio Jan Iser zu seiner Ehrung. „Jan hat im zartem Alter von vier Jahren seine ersten Schritte am Schlagzeug gemacht. Nach dem Entschluss konnte es Jan kaum erwarten, mit dem Schlagzeugunterricht zu beginnen. Mit sechs Jahren bekam er seine erste Unterrichtsstunde an der Freien Musikschule. Sein damaliger Lehrer war und ist bis heute Michael Hoffmann“. Beim alljährlichen Schlagzeuger-Konzert, „Schlag auf Schlag“, wurde Piotr Konczewski hellhörig. Schon damals - obwohl das Schlagzeug größer war als Jan selbst – war Konczweski klar, wenn der Junge so weitermacht, dann wird etwas aus ihm. Die Erwartungen von Piotr Konczewski wurden bei Weitem übertroffen. „Jan spielte immer komplexere, rhythmisch ausgefallenere und technisch anspruchsvollere Stücke“, lobte Piotr Konczewski seinen Schützling. Mit einem Augenzwinkern vermisste Piotr Konczewski zunächst das für Schlagzeuger fast schon obligatorische Stöckedrehen bei Jan Isers Auftritt. Der Vollblut-Schlagzeuger ließ sich nicht lange bitten und zeigte auch in dieser Hinsicht seine Fingerfertigkeit.