„Der Enkeltrick klappt zum Glück nicht so oft“, berichtete der Polizist, der in Sachen Verbrechensprävention unterwegs ist. Dagegen übertölpeln vermeintliche Handwerker ältere Menschen, indem sie ihnen Schäden am Haus vorgaukeln. In freundlichem und überzeugendem Ton bieten die Trickbetrüger schnelle Hilfe an.
Sie setzen die Senioren unter Zeitdruck, so der Polizist weiter, indem die vermeintlichen Handwerker vorgeben, nur noch kurz in der Stadt zu sein und somit den Schaden sofort beheben zu wollen. Bargeld wird dann übergeben, damit die „Handwerker“ das benötigte Material einkaufen können. „Auf keinen Fall Bargeld übergeben“, rät Peter Bender allen Menschen, die von angeblichen Fachleuten an der Haustür oder im Garten angesprochen werden.
Lieber einen Nachbarn zu Hilfe holen, damit dieser mit entscheidet. Für solche Fälle sollten Senioren immer eine Liste mit den Telefonnummern der Nachbarn auf dem Schreibtisch haben, um schnell Hilfe anzufordern.
Auch geben sich Verbrecher gerne als Polizisten aus oder als Handwerker, die Rauchmelder oder die Heizung überprüfen müssten. Die Tür sollte immer mit Sicherungsmaßnahmen wie einem Sperrbügel versehen sein und es sollte niemand ins Haus gelassen werden. Auch sollte nie Geld gewechselt werden, rät die Polizei.
Hilfe wartete beim Seniorentag auch am Stand des VdK. Die Ortsverbände Nieder-Roden, Weiskirchen und Jügesheim-Hainhausen betrieben gemeinsam einen Stand. Unter dem Motto „Wir lassen keinen allein“ gibt es auch bei den regelmäßigen Sprechstunden des VdK Unterstützung. Themen sind beispielsweise barrierefreies Wohnen oder häusliche Krankenpflege. Der Ortsverband Jügesheim-Hainhausen hat jeden dritten Mittwoch im Monat im Rathaussaal 3 von 16 bis 18 Uhr eine kostenlose Sprechstunde. Auch die anderen Ortsverbände bieten regelmäßige Sprechstunden an.
Pegels Hörakustik lud zum kostenlosen Hörtest ein. Ein Test ist ab einem Alter von 50 oder 60 Jahren sinnvoll, so Angelo Sinicropi von dem Unternehmen vom Puiseauxplatz. Viele Menschen wollen nicht wahrhaben, dass sie diesbezüglich Unterstützung brauchen. Erst durch Familienangehörige oder Freunde werden sie auf die Hörschwäche aufmerksam gemacht. Die Stadt hatte als Ausrichter einige krankheits- und urlaubsbedingte Absagen der Aussteller zu verkraften. Laut Clarissa Leopoldsberger konnte der Fachbereich glücklicherweise auf einen „Fundus“ von 80 möglichen Anbietern zurückgreifen, sodass die Reihen der Standbetreiber keine Lücken ließen.
Die maximale Kapazität bei der Veranstaltung rund um das Rathaus sind 35 Standbeschicker. „Dann wird es eng“, fasste Clarissa Leopoldsberger zusammen. Als Ausrichter freute man sich über wechselnde Angebote. „Schließlich soll das Angebot durchmischt sein“, so die städtische Angestellte weiter. Und warum immer nur auf das Negative schauen? Der Seniorentag ziele nicht nur auf krankheits- und altersbedingte Nachfragen. Etwas mehr Spaß und Freizeit durch Angebote von Reisebüros und Busunternehmen wünscht sie sich als Organisatorin.
Die Polizei hat zum Thema Verbrechensprävention im Offenbacher Stadthof 16 ein Büro. Dort gibt es Broschüren und Beratung, Telefon 0800 3110110.