Freie Musikschule Rodgau und Stadt unterschreiben eine Kooperationsvereinbarung Rundumversorgung in der Ausbildung

Piotr Konczewski, Uli Kratz und Andreas Metzker bei der Unterschrift, dahinter Erster Stadtrat Michael Schüßler und Bürgermeister Jürgen Hoffmann. Foto: Stadt Rodgau /p

Rodgau (red) – Wer hätte vor 35 Jahren gedacht, dass die Freie Musikschule Rodgau (FMR) einmal zu einer der größten Bildungseinrichtungen der Stadt Rodgau avanciert? Mit einer Kooperationsvereinbarung schließen beide Partner nun gleich mehrere Lücken. Denn was bislang in der Praxis seit Jahren stattfindet und gelebt wird, ist nun zum einen in schriftlicher Form zusammengefasst und dient gleichzeitig als Absichtserklärung im Hinblick auf die weitere enge Zusammenarbeit.

Zur Idee einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit gebe es unter den beteiligten Institutionen in Rodgau eine breite Übereinstimmung – ganz im Sinne des Handlungsplans Bildung der Stadt Rodgau. Insbesondere auf dem Gebiet der Zusammenarbeit mit Kitas, Schulen und Vereinen sind in den vergangenen zehn Jahren große Erfolge zu verzeichnen, erklären Schulleiter Piotr Konczewski und Uli Kratz, Vorsitzender und Mitgründer der Freien Musikschule. Die Zahl der Kooperationspartner ist von 14 im Jahr 2008 auf 23 im vergangenen Jahr und die Schülerzahlen dieser Angebotsformen im selben Zeitraum von 321 auf 673 gestiegen.

Die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Stadt und Musikschule lässt sich unmittelbar an den Kooperationen mit den städtischen Kitas erkennen. Aktuell bietet die FMR an 13 Kitas Kurse unter anderem in musikalischer Früherziehung an. Schulleiter Piotr Konczewski freut sich zudem, dass in den vergangenen Jahren der Kulturförderpreis der Stadt Rodgau an zahlreiche junge Künstler ging, die in der FMR ihre musikalische Ausbildung begonnen haben. Auch dies unterstreicht die enge Verzahnung zwischen Rodgau und der FMR, die den Auftrag einer musikalischen Breitenarbeit einerseits und der Begabtenförderung andererseits professionell und engagiert wahrnimmt, erklärt Konczewski.

Künftig soll auch ein verstärktes Zusammenwirken in der Öffentlichkeitsarbeit wie beispielsweise die gegenseitige Verlinkung auf den Webseiten und weiteren Medien die Zusammenarbeit von Stadt und Musikschule verdeutlichen. Darüber hinaus sehen beide Seiten die Weiterentwicklung der kulturellen Bildung in der Stadt Rodgau als wichtige Aufgabe. Hierin werden sie auch vom Deutschen Städte- und Gemeindebundes unterstützt, der in seinen Leitlinien betont, dass Musikschulen eine wichtige kultur- und bildungspolitische Aufgabe erfüllen.

Die kommunale Mitverantwortung an einem anspruchsvollen Musikangebot der FMR beweist die Stadt Rodgau mit einem jährlichen Zuschuss in Höhe von 100.000 Euro. Dieser deckt ca. 15 Prozent der laufenden Kosten des 680.000 Euro umfassenden Haushalts und betont gleichzeitig ein deutliches Bekenntnis zur FMR und ihrem musikpädagogischen Aufgabenbereich innerhalb der Kommune. Die größte Einnahmequelle der Musikschule sind die Unterrichtsgebühren mit etwa 78 Prozent. Des Weiteren finanziert sich die FMR über Zuschüsse des Kreises Offenbach, des Landes Hessen sowie über Förderprogramme und Mitgliedsbeiträge. In diesem Jahr will sich die FMR vermehrt aktuellen musikschulrelevanten Themen zuwenden, sagt Kratz. Hierzu zählen gleichermaßen der Ausbau von zielgruppenorientierten Unterrichtsangeboten wie beispielsweise im Seniorenbereich sowie eine stärkere Vernetzung unter den kulturellen Bildungsakteuren Rodgaus. Besonders freuen sich die Verantwortlichen der FMR darüber, dass sie ihre Aktivitäten auch im „Haus der Musik“ selbst ausbauen können. So entstanden im Untergeschoss zwei neue, gut isolierte Proberäume, die gerade jungen Bands beste Möglichkeiten bieten, auch mal die Verstärker aufdrehen zu können. Abschließend fasst Uli Kratz zusammen „Das Konzept hat sich Jahr für Jahr weiter entwickelt und nach 35 Jahren sind wir an einem Punkt angekommen, an dem wir – auch Dank der Unterstützung durch die Stadt Rodgau – eine Art „Rundumversorgung“ in allen Bereichen der musikalischen Ausbildung anbieten können.“