Heimatmuseum in Jügesheim öffnet am ersten Sonntag im Monat Nach dem Schauen gibt’s in Rodgau Kaffee und Kuchen

Alois Sahm und Berthold Werner erinnern sich an die Auftritte mit der Laienschauspielgruppe der Kolpingsfamilie. Die Bilder gehören zur Sonderausstellung im Jügesheimer Heimatmuseum. Foto: Pulwey

Rodgau (pul) – Seit 25 Jahren öffnet das Heimatmuseum des Heimatvereins Jügesheim seine Pforten. Bei freiem Eintritt bestaunen die Besucher am ersten Sonntag im Monat die Dauerausstellung. Wechselnde Sonderschauen runden das Bild ab. Mittelpunkt war zuletzt die Historie der Laienschauspielgruppe der Kolpingsfamilie.

Berthold Werner gestaltete eine Ausstellung über die Arbeit jener Gruppe. Schließlich haben die Laienschauspieler von 1953 bis 2008 insgesamt 103 verschiedene Stücke aufgeführt; einige davon auch mehrfach. Premierenstück war „Stark wie der Tod ist die Liebe“. 2008 fiel der Vorhang zum letzten Mal nach der Aufführung von „Die Toscana-Therapie“. Zunächst waren die Aktiven zu Gast im Saal der TGM, der TGS und im Schwesterhaus, später ab 1985 im Haus der Begegnung (HdB).

An die Anfänge im HdB erinnerte sich Alois Sahm: „Da sind noch die Handwerker während der Proben umher gelaufen“. Alois Sahm spielte ab 1967 auf der Theaterbühne mit, später führte er auch Regie. Im Dezember 1989 erhielten die Schauspieler den Kulturpreis aus den Händen des damaligen Bürgermeisters Paul Scherer. Irgendwann fehlten neue Leute in den Reihen der Schauspieler und die Akteure betraten nicht mehr die Bühne. „Früher sind die Leute eher am Ort geblieben“, so Alois Sahm, „dem ist heute nicht mehr so“. Der Zeitaufwand und die Suche nach neuen und passenden Stücken spielte ebenfalls eine Rolle für die Auflösung der Truppe.

Vom Theater zum Museum

Heimatverein und Laienschauspielgruppe verbindet das Gebäude in der Schwesternstraße. Zunächst traten die Schauspieler dort auf. 1990 mietete der Heimatverein die Räume im Schwesternhaus. Die Erlöse des Theaterstücks „Die Perle Anna“ stiftete die Laienschauspielgruppe 1991 dem Heimatverein. Dieser baute damals seine Ausstellungen auf und bot den Jügesheimern eine erste provisorische Ausstellung. Die erste große Schau fand 1992 statt.

Bis heute findet die Dauerausstellung über die Geschichte Jügesheims interessierte Blicke. Anschließend gehört eine Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen zum guten Ton. Karin Rossbach, Agnes Werner und Huguette Spahn beginnen zwei bis drei Tage vor jedem Öffnungstag mit dem Backen der Kuchen. Oft schließen sich weitere Frauen der ehrenamtlichen Tätigkeit an. Zehn leckere und zuckersüße Kreationen entstanden so zuletzt. Gerne dürfen noch mehr „Giesemer“ ihre Tatkraft in den Verein einbringen. Die Truppe des Heimatvereins um Josef Herbert Spahn freut sich immer sehr über neue Aktive und über neue Mitglieder in den Reihen.