Nabu vermutet, dass sie geweckt wurde Seltene Fledermaus in Rodgau entdeckt

Die kleine Wasserfledermaus (Myotis daubentonii), die in Rodgau gefunden wurde, wird vom Nabu mit Spezialfutter aufgepäppelt. Eigentlich müsste sie Winterschlaf halten, warum sie aufwachte, ist unklar. Foto: Hans Schwarting/p

Rodgau (red) – Anfang Januar befinden sich Fledermäuse eigentlich im tiefem Winterschlaf. Nicht so, bei einem Fund nahe des Rodgau Sees.

Eine aufmerksame Bürgerin beobachtete, dass seit einigen Tagen eine Fledermaus an ihrem Fensterrahmen hing. Die Tierfreundin setzte sich deshalb mit dem Nabu in Verbindung. Als die beiden Rodgauer Fledermauskundler, Birgit Emig und Hans Schwarting kamen, war ihre Überraschung groß. Sie fanden eine weibliche Wasserfledermaus (Myotis daubentonii); eine Art, die dicht über Wasserflächen Insekten fängt. Möglicherweise war der nahe Rodgau-Badesee das Ziel ihrer nächtlichen Jagd. Oft liegen bei dieser Art, bis zu zehn Kilometer zwischen ihrem Ruhequartier und Jagdgebiet.

Birgit Emig weiß zu berichten, dass Wasserfledermäuse die einzigen europäischen Fledermäuse sind, die gelegentlich - mit ihren großen Füssen - kleine Fischchen fangen können.

Die Nabu-Experten vermuten, dass das schwache Tier vom derzeit milden Klima im Winterschlaf geweckt wurde. Es ist nicht auszuschließen, dass sich eines ihrer traditionellen Quartiere in dort gefällten Bäumen befand, und jetzt nicht mehr vorhanden ist. Die entkräftete „Flatterdame“ wog nur 6,1 Gramm. Zum Überleben braucht sie jedoch zwischen sechs und zehn Gramm Körpergewicht. Inzwischen wird die nachtaktive Insektenfängerin mit Spezialfutter aufgepäppelt.

Wer Fledermäuse findet, kann sich gerne an das Nabu-Fledermaus-Telefon unter 030-284 984 5000 wenden. Auch Meldungen an www.nabu-rodgau.de sind möglich.