Verein investiert 140 000 Euro in Heizraum und Sanitäranlagen SG Hainhausen startet Sanierung

Mit vereinten Kräften beginnt die Sanierung in der Heizzentrale des Vereinsheims am Sportfeld: SGH-Vorstandsmitglied Michael Pommer (rechts) und Jürgen Hoffmann setzen die Rohrzange an.

Hainhausen – Die SG Hainhausen saniert Duschen, WCs und die Heizungsanlage ihrer Turnhalle am Sportfeld. Es handele sich um „die größte Baumaßnahme der jüngeren Vereinsgeschichte“, sagt der stellvertretende Vorsitzende Ralf Kunert. Die Arbeiten haben am vergangenen Mittwoch begonnen. „Wir sind froh, dass wir es jetzt endlich machen können“, so Kunert. Seit seiner Eröffnung 1968 sei das Vereinsheim doch ziemlich in die Jahre gekommen.

Ein Blick in die Sanitärräume bestätigt das. Die Duschräume sind noch im Originalzustand, also mehr als 50 Jahre alt. Hoch oben an der weiß gekachelten Wand sind vier feststehende Brauseköpfe montiert. Vom Heizkörper blättert der Lack ab, darunter zeigt sich Rost. Aus dem Männer-WC wenden sich manche Besucher nach kurzem Schnuppern ab. „Ich habe schon Schlimmeres gesehen“, meint der städtische Sportdezernent Winno Sahm beim Blick auf die Urinale. Das könne schon sein, räumt ein Vereinsmitglied ein: „Früher war hier nur eine Rinne.“

In den nächsten Monaten werden nicht nur die Nassräume neu gefliest und mit neuen Sanitärobjekten sowie automatischer LED-Beleuchtung ausgestattet. Auch die Warmwasserbereitung wird erneuert, obwohl sie erst 14 Jahre alt ist. Jürgen Hoffmann erinnert sich noch gut daran, wie stolz der damalige Vereinsvorsitzende Egon Laux die moderne Heizanlage vorstellte. Ihr Herzstück war ein Blockheizkraftwerk, das gleichzeitig Strom und Wärme erzeugte.

„Das Blockheizkraftwerk bleibt“, sagt Michael Pommer, der im SGH-Vorstand für die Immobilien verantwortlich ist. Der Strom werde auch weiterhin ins öffentliche Netz eingespeist. Das Problem sei der Warmwasserspeicher: Er sei vor 14 Jahren zu groß dimensioniert worden, sodass sich Legionellen vermehren konnten. In Zukunft werde warmes Wasser nur bei Bedarf erzeugt: „Durch die Zirkulation kommt es auch in der letzten Dusche an.“

Bei der Sanierung alter Gebäude kann man immer Überraschungen erleben. So ging es auch der SG Hainhausen. Noch vor Beginn der Arbeiten stellte sich heraus, dass die Abwasserrohre kaputt waren. Zu diesem Zeitpunkt waren die Förderanträge aber bereits eingereicht. Die aus Ton gefertigten Kanalrohre seien gegeneinander verschoben und teilweise geborsten, berichtet Michael Pommer. Stellenweise seien Wurzeln eingedrungen: „Da sieht es wie im Urwald aus, wenn man mit der Kamera durchfährt.“

Weil die Kanalisation besonders tief liegt, können nur einzelne Abschnitte ausgegraben und erneuert werden. Die übrigen Rohre werden von innen mit Kunststoff ausgekleidet. Man nennt das Inline-Sanierung.

Für die ursprünglich geplanten Arbeiten rechnet die SG Hainhausen mit Kosten von 140 000 Euro. Für einen Verein mit rund 1000 Mitgliedern sei das „schon ein Hammer“, sagt Ralf Kunert. Nur dank der Zuschüsse der öffentlichen Hand lasse sich das Vorhaben überhaupt stemmen. Stadt, Land und Kreis haben zusammen rund 100 000 Euro an Zuschüssen zugesagt. Allein die Hälfte davon kommt von der Stadt Rodgau.

Neben Handwerkern aus Rodgau und Umgebung krempeln auch Vereinsmitglieder die Ärmel hoch. Eine Eigenleistung von 640 Arbeitsstunden ist einkalkuliert. Darüber hinaus ist die SGH auf Spenden angewiesen. Zu den ersten Sponsoren zählten die beiden regionalen Banken. Sie steuern jeweils einige Hundert Euro bei.
eh