Montags, freitags und samstags geöffnet Stadtwerke begrüßen Kunden auf der Kompostierungsanlage

Nun landen die Grünabfälle aus Rodgauer Gärten wieder an der Kompostierungsanlage. Die Stadtwerke eröffneten die diesjährige Saison in einer kleinen Feierstunde. Am Eingang verteilten Stadtwerke-Chef Dieter Lindauer und Geschäftsbereichsleiterin Sabine Kretschmer bunte Blumen an die ersten Besucher. Anschließend gab es sogar gegrillte Würstchen für die Hobbygärtner. Foto: Pulwey

Rodgau (pul) – Nun sind die Pforten der Kompostierungsanlage wieder geöffnet. An der Blumenau im Osten Dudenhofens nutzten unzählige Bürger den ersten Tag der diesjährigen Saison für die Anlieferung der Gartenabfälle. Laub, Rinde sowie Hecken- und Gehölzschnitt fanden den Weg an die Verwertungsanlage.

„Wir haben den Frühjahrsputz in unserem Garten schon hinter uns“, freute sich ein Jügesheimer Hobbygärtner. Die Abgabemöglichkeit an der Kompostierung kommt dem Ruheständler sehr entgegen. Mit der Abgabe des „Grünzeugs“ ist er alle Sorgen los.

Andere kommen nach Dudenhofen um den Fertigkompost für den heimischen Garten wieder abzuholen. Gut drei Monate dauert die Verarbeitung von angelieferten Grünschnitt, bis dieser zum sogenannten Frischkompost wird. Wie Peter Wunderlich von den Stadtwerken erläuterte, zieht sich die weitere Zersetzung nochmals vier bis sechs Wochen hin. Dann steht der Fertigkompost zum Abholen bereit. Das fertige Produkt geht kostenlos an die Rodgauer Bürger, denn „diese finanzieren mit ihren Müllgebühren diese Anlage“, erklärte Geschäftsbereichsleiterin Sabine Kretschmer.

Große Nachfrage nach Kompost

Der an der Anlage produzierte Kompost wird wegen seiner Qualität gelobt und erfährt große Nachfrage. Zum besseren Wachstum der Pflanzen im heimischen Garten muss er mit der dortigen Erde vermischt werden. Peter Wunderlich erklärte den Hintergrund: „Dem Fertigkompost fehlt die Mineralik“. Der Fertigkompost muss noch stickstoffbetont gedüngt werden, entweder mit Hornmehl oder Hornspänen. Dann findet die Erde erneut Verwendung in den Rodgauer Gärten, wo die Wertschöpfung ursprünglich begann.

An Freitagen und Samstagen fahren gut und gerne 400 bis 500 Autos in der Kompostierungsanlage vor. Wenn im Herbst die Bäume ihr Laub abwerfen kommen noch mal 200 bis 300 Autos mehr. Dann haben die drei Vollzeitkräfte alle Hände voll zu tun. Unterstützung erfahren die Arbeiter durch zwei Pauschalkräfte.

Die Kompostierungsanlage zählt zu den Geschäftsfeldern der Stadtwerke. Ende der 1980er wurde die Anlage gebaut. Bis Ende 2013 zeichnete ein Fremdbetreiber dafür verantwortlich. Im Januar 2014 nahmen die Rodgauer das Heft in die Hand.

Seit Frühjahr 2015 wird auch der Grünschnitt der Kreisstadt Dietzenbach an der Dudenhöfer Anlage verwertet. Diese interkommunale Kooperation der Städte Dietzenbach und Rodgau teilten Vertreter beider Kommunen am 28. April letzten Jahres bei einem Pressetermin an der Kompostierungsanlage mit. Nach der Schließung der Pflanzenkompostierungsanlage in Obertshausen/Heusenstamm betreiben die Stadtwerke nun die einzige Grünschnittverwertungsanlage im Landkreis. Dort ist das langfristige Ziel neben der Herstellung von gütegesichertem Kompostmaterial, die holzartigen Stoffströme vom Grünschnitt zu trennen und diese einer energetischen Nutzung zuzuführen.

Vom 1. März bis 31. Oktober sind die Öffnungszeiten montags von 14 bis 18 Uhr, freitags von 14 bis 18 Uhr und samstags von 9 bis 16 Uhr.