Künstler Gunter Demnig verlegte in der Schillerstraße 7 und vor dem Haus in der Waldstraße 4 steinerne Erinnerungen an die jüdische Mitbürger, die dort einst lebten.
Während der Verlegung musizierte Sue Ferrers Stücke wie „Freunde, dass der Mandelzweig wieder blüht“.
Die von Gunter Demnig gesetzten Stolpersteine haben Köpfe aus Messing. „Es wird durch Benutzung blank“, erläuterte der gebürtige Berliner seine Wahl des Materials mit den Schritten der Passanten, die zwangsläufig auf die Steine treten. Den Gefallen tun ihm aber nicht alle Leute, viele laufen drum herum, blickte er mit einem Augenzwinkern auf seinen Erfahrungsschatz zurück.
Inzwischen hat der Künstler mit seinen Arbeitern in 24 Ländern Europas 70.000 Steine zur Erinnerung geschaffen und verlegt. „Überall, wo Gestapo, Wehrmacht und SS ihr Unwesen trieben“, so Demnig. Nicht überall fanden seine Arbeiten positiven Anklang. In München wurde ihm dieses Handeln verboten, in Köln wurden ihm Stolpersteine in den Weg gelegt, wie er aufgrund der Doppeldeutigkeit seiner Worte leicht humorvoll hervorhob. Auch in Weiskirchen wurde ein Auto geparkt, um die Arbeiten zu erschweren. Sogar drei Morddrohungen erhielt der Künstler im Lauf der Jahre wegen seinem Werk gegen das Vergessen.
Die Stolpersteine liegen nun vor den Weiskircher Häusern, aus denen Opfer zu beklagen waren. Zur NS-Zeit gab es natürlich weit mehr jüdische Familien in Weiskirchen, diese konnten aber rechtzeitig den Ort verlassen.