Eine markante optische Veränderung: Die Zeit der Schattenpilze ist vorbei. Die sieben maroden Holzkonstruktionen sind abgebaut. Sie sollen durch Sonnensegel ersetzt werden. Wann, ist noch unklar. Die Segel aus Acrylstoff liegen beim Hersteller in Jügesheim bereit. Die Stadt kann sie aber noch nicht liefern lassen, weil die Kommunalaufsicht den Haushaltsplan 2023 noch nicht genehmigt hat.
Eigentlich sollten die Sonnensegel zusätzlich zu den Schattenpilzen errichtet werden. Nun dienen sie als Ersatz. In den nächsten Jahren dürfen die Badegäste auf mehr Sonnensegel hoffen. Auf dem Strand gebe es zu wenig Schatten, sagt Bürgermeister Max Breitenbach. Ob und wie es mit dem Ausbau des Strandbades weiter geht, steht noch nicht fest. „Da sind die Gedanken noch zu unkonkret“, sagt Breitenbach. Die Entwicklung hänge nicht zuletzt davon ab, dass die Kieswerke Kaspar Weiss einen nicht mehr benötigten Uferabschnitt an die Stadt zurückgäben: „Solange die Fläche nicht da ist, können wir nichts mit ihr anfangen.“ Es sei jedenfalls nicht sinnvoll, den Badebetrieb auszudehnen, weil der zusätzliche Uferabschnitt für die Badeaufsicht nicht einsehbar sei.
Ein Neubau des Kiosks dürfte bereits in naher Zukunft fällig sein. Der bisherige Verkaufspavillon stamme noch aus der Gründerzeit des Strandbades, sagt der Bürgermeister. Noch in diesem Jahr wolle der Magistrat den Stadtverordneten ein Neubaukonzept vorschlagen. Mit einem bunten Programm startet das Strandbad am Samstag, 29. April, ab 11 Uhr in die neue Badesaison. Es gibt Livemusik, Zauberei und Wasserspaß mit kostenlosem Stand-up-Paddeln und Water-Walk-Bällen. Auch Bootsfahrten werden angeboten. Zuvor wird das neue Rettungsboot feierlich getauft, falls es rechtzeitig in Rodgau eintrifft. Zurzeit befindet es sich noch beim Hersteller in den Niederlanden.
Gut vorbereitet haben sich die sechs angestellten Rettungsschwimmer, die während der Saison gemeinsam mit Ehrenamtlichen der DLRG die Badeaufsicht übernehmen. Zusätzlich zur vorgeschriebenen Erste-Hilfe-Ausbildung haben sie neulich einen Sanitätshelfer-Lehrgang absolviert. Unverändert bleiben die Eintrittspreise. Die Tageskarte kostet drei Euro, ermäßigt einen Euro. Es gibt sie an der Kasse oder online. Strandbad-Fachbereichsleiter Thomas Dursun empfiehlt das Online-Ticket, „um Warteschlangen zu vermeiden.“ Saisonkarten gibt es nicht mehr auf Papier, sondern ausschließlich auf der blauen Rodgaucard. Wer noch keine solche Karte besitzt, erhält sie an der Kasse. Der Badesee hat sich seit einigen Jahren auch als Veranstaltungsort etabliert. „After Work Music“ heißt das Motto mittwochs um 18 Uhr, wenn wechselnde Künstler kleine Konzerte auf der Kioskterrasse geben. Diese Veranstaltungsreihe soll am 14. Juni beginnen und bis Ende August dauern. An ein jüngeres Publikum wendet sich „House am See“ mit DJs aus Rodgau und Umgebung, voraussichtlich alle drei Wochen. Mit einer Operette im Espresso-Format gastiert das Ensemble des Vereins „Music to go“ um Intendantin Desirée Brodka am Samstag, 8. Juli. Auf dem Spielplan steht diesmal „Die Fledermaus“ von Johann Strauß. Ein Märchenabend ist für Dienstag, 18. Juli, geplant.
Das Strandbadfestival geht am 30. Juni und 1. Juli über die Bühne: mit einer „White Summer Night“ am Freitag und einer Mallorca-Party am Samstag. Sportliche Höchstleistungen sind beim Rodgau-Triathlon am Sonntag, 20. August, zu erleben. Der TSV Dudenhofen bietet etwa 300 Startplätze für die Sprint-Distanz und etwa 400 Startplätze für die Olympische Distanz. Ein außergewöhnliches Ereignis ist für Sonntag, 25. Juni, geplant: Beim Tauffest der evangelischen Kirchengemeinden kann man sich im Wasser des Badesees taufen lassen.
eh