Nabu-Sommerfest zum 60. Geburtstag mit neuen Konzept Streuobstwiesen, Bienen und Blumen im Fokus

Große Augen gab es beim Umwelttag auf dem Gelände des Naturschutzbundes. Farbenprächtige Pflanzen begeisterten schon die Kleinsten unter den Gästen. Pauline, Mathilda und Charlotte nahmen Kontakt auf zu einer Auswahl der heimischen Blütenpracht. Foto: Pulwey

Rodgau (pul) – Beim Umwelttag kooperierte die Stadt mit dem Naturschutzbund (Nabu) Rodgau. So bildete das Vereinsgelände der Naturschützer das „Epizentrum“ des Informationstages.

Zeitgleich feierte die Naturschutzorganisation in Rodgau das Sommerfest und seinen 60. Geburtstag.

Das Sommerfest gestaltete der Nabu in einem neuen Gewand. Weniger ausgerichtet auf Unterhaltung, dafür mehr Schautafeln und Infostände auf dem schön gestalteten Vereinsgelände.

Bürgermeister Jürgen Hoffmann eröffnete den Umwelttag, Igemo-Geschäftsführer Wolfgang Hein gratulierte zu 60. Jahren Einsatz für den Erhalt der Artenvielfalt. Dafür machte sich auch Peter Kämmerling vom städtischen Fachdienst Stadtplanung, Umwelt und Grünanlagen stark. In der dem Umwelttag vorgelagerten Pressekonferenz betonte er die Verantwortung, die von Generation zu Generation weitergegeben wird. Beim Nutzen der Ressourcen dieser Welt müssen auch die Bedürfnisse der anderen Lebewesen berücksichtigt werden. Um dem gerecht zu werden, hat die Stadt Rodgau einen breit gefächerten Weg beschritten, erläuterte Peter Kämmerling. So wurden unter anderem 100 Hektar Wald in Weiskirchen und Dudenhofen aus der Bewirtschaftung genommen.

Im Rahmen des Umwelttages betonte Juditha Sender (Stadt Rodgau) die Möglichkeit der Bürger, selbst auf kleinem Raum wie einem Balkon etwas für die Lebewesen zu tun. So können etwa über Paletten blüten- und früchtetragende Pflanzen gesät werden.

Im Rahmen des Umwelttages gab es auch gut angenommene Aktionen wie die Exkursion mit der Heil- und Wildkräuterexpertin Marion Bredemeier.

Pünktlich zum Umwelttag präsentierte der Nabu Rodgau seine neueste Publikation. Zum 60. Geburtstag der Ortsgruppe wurde bewusst auf Akademische Feier und eine Festschrift verzichtet und statt dessen ein 115 Seiten umfassendes Werk über die Schönheiten der Natur in Rodgau publiziert. Eine Entscheidung „im Sinne der Natur“, wie Rodgaus Nabu-Vorsitzender Josef Lach bei der Präsentation betonte. „Die herrlichen Lebewesen können Freude bereiten“, und zeitgleich wurden aktuelle Themen aufgegriffen wie das Insektensterben. Studien belegen, dass allein in den letzten Jahrzehnten die Insekten in Deutschland um bis zu 70 Prozent zurückgegangen sind. Das ist alarmierend.

Der Nabu zeigt mit „Schönheiten der Natur in Rodgau“ auf 290 Bildern die schützenswerte Lebensvielfalt. Das Nachschlagewerk gibt es in den beiden Rodgauer Buchhandlungen.