Zweiter Firefit-Wettkampf im Rahmen des Feuerwehrfestes Süd „Wer hier teilnimmt, der hat schon gewonnen“

Eine schweißtreibende Angelegenheit war die zweite Firefit-Championship in Rodgau. 200 Teilnehmer stellten sich der Herausforderung. Foto: Pulwey

Rodgau (pul) – Kräftig anpacken mussten die Feuerwehrfrauen und -männer bei der Rodgauer Firefit-Championship. Zum zweiten Mal veranstaltete die Rodgauer Feuerwehr-Süd diesen Wettbewerb, bei dem Frau und Mann die Stärke der körperlichen Physis unter Beweis stellen konnten.

Die Disziplinen hatten es in sich. Angefeuert von den mehreren hundert Besuchern galt es für die 200 Teilnehmer aus nah und fern zunächst mit einem aufgerollten Schlauch einen zwölf Meter hohen Turm hinauf zu laufen. Oben angekommen, zogen die Floriansjünger ein 20 Kilo schweres Schlauchpaket zu sich hoch auf die Turmplattform. Von dort herrschte zwar eine wundervolle Aussicht über das kleine Landschaftsareal der Dudenhöfer Düne, für die botanischen Besonderheiten dürfte aber keiner der Teilnehmer einen Blick gehabt haben.

In kompletter Feuerwehrschutzkleidung und unter schwerem Atemschutz ging es den Turm hinunter, zu den nächsten Herausforderungen.

Nach Brandlöschen und Hammerschlagmaschine stand die größte körperliche Anstrengung an: Die Menschenrettung. Es galt, eine 80 Kilo schwere Puppe 30 Meter weit bis in den Zielbereich zu ziehen. Viele der Teilnehmer sanken am Ende der Tortur auf die Matten und brauchten Minuten, um sich zu regenerieren. Nicht umsonst gelten die FireFit-Championships als ein extremer Feuerwehrwettkampf. Die Disziplinen stammen ursprünglich aus Kanada.

Der Rodgauer Ideengeber und Chef-Organisator Sebastian Murmann brachte die körperliche Anstrengung auf den Punkt: Zu einer Zeit, zu der man den Parcours verlassen könnte, kommt mit der Menschenrettung der schwerste Teil.

Der so genannte Rescue-Dandy verlangte den Freiwilligen alles ab. Einer der Rodgauer Lokalmatadoren trainierte monatelang für den Wettbewerb. Er kam morgens von seiner Schicht und nahm den Kraftakt auf sich. Ein Krampf im Oberschenkel stoppte ihn bei der letzten Disziplin, sodass die Uhr unbarmherzig weiter lief und die maximal angesetzten sechs Minuten verstrichen.

Zu den Teilnehmern aus Rodgau zählte auch Nic Merz. „Während des Wettkampfs denkt man nicht“, berichtete er von seinen Erfahrungen. „Die Anfeuerungsrufe des Volks steigern den Durchhaltewillen“.

Glücklicherweise war es bei der zweiten Auflage dieser Veranstaltung nicht so heiß wie bei der letztjährigen Premiere. Die Teilnehmer kamen auch so genug ins Schwitzen. Der Veranstalter um Sebastian Murmann und dessen zehnköpfiger Orga-Truppe hatten im Gegensatz zu letztem Jahr einen neuen Bodenbelag besorgt und einen für die erste Disziplin optimierten Metallturm. Dessen Miete „schluckte“ schon die Startgebühren der Teilnehmer. Mit einem finanziellen Gewinn durfte somit nicht gerechnet werden.

Mehr ins Rampenlicht rückte die Sensibilisierung für die Arbeit der Feuerwehr. Etwas Besonderes zu bieten sowie die Leute zu begeistern, stand bei der Planung und Durchführung der Firefit-Championship im Vordergrund.

Einen herzlichen Dank schickte Sebastian Murmann an die 30 Helfer entlang des Parcours. „Ich bin dankbar für jeden, der angepackt hat“. Zu den 30 kamen etwa 90 Ehrenamtliche aus dem Verein dazu. Sie nahmen die Festivitäten rund um die Veranstaltung in die Hand.

Zu den unzähligen Tätigkeiten im Rahmen der Organisation kam das Besorgen der Pokale und Sachpreise hinzu. Die Siegerehrungen standen ab 18 Uhr auf dem Programm. Zu den hochwertigen Preisen zählte beispielsweise ein Grill.

Moderator Tobias Schott hatte Trost für Alle, die ohne Gewinn nach Hause gingen. „Wer hier teilnimmt, der hat schon gewonnen“.