Kreppelkaffee nimmt alle Klischees der 80er Jahre aufs Korn Tosender Jubel für Frauenpower auf Bühne

Die Frauen des Nieder-Röder Kreppelkaffees reisten närrisch zurück in die 1980-er. Beim Tanz durch das Kultjahrzehnt rissen die Protagonisten auf der Bühne die weibliche Narrenschar im Saal mit. Foto: Pulwey

Rodgau (pul) – Mit viel Schwung reiste der Kreppelkaffee in die 1980-er, und nahm das Kultjahrzehnt gekonnt auf die Schippe. Schulterpolster, Mantafahrer und (aus heutiger Sicht) unzumutbare Vokuhila-Frisuren zogen sich als Revue durch den Trip in die Vergangenheit.

Sitzungspräsidentin Nathalie Sander grüßte mit dem elfer Rat (in Form von Maxi-Singles) sowie den beiden neuen Zeremonienmädchen, Romy Swoboda und Mara Quell. Eine Premiere war auch das Protokoll von Alisa Rebmann. Bettina Hartmann hängte diesen Job letztes Jahr an den Nagel, so trat der Nachwuchs (mit Nachwuchs im Bauch) in die Bütt und reimte pfiffig und mit passender Mimik und Gestik über die Welt- und die Lokalpolitik. Feuertaufe bestanden - die Närrinnen stellten ihr ein sehr gutes Zeugnis aus mit tosendem Jubel.

Den erhielt auch Elke Spahn für emotionale Explosionen auf der Vernissage, und als dritte Solorednerin landeten bei Rosi Bergmann ‘ne blaue Socke in der Waschmaschine mit Kochwäsche. Immer das Kampagnemotto vor Augen, starteten die „Kreppelmädels“ ein fetziges Potpourri mit den Melodien der 1980-er. Für einen Ohrwurm sorgten die „Dollbohrer“ mit Kreppel ist Trumpf.

Kult in der Bütt

Kult in der Bütt sind Rita Pfeiffer und Sabine Follmann. Das 50. Geburtstag sorgte doch für Selbstzweifel. Die beiden standen zwei Stunden später mit den „Buntgemischte“ erneut im Rampenlicht, der reiche Scheich suchte sich die richtige Rapunzel aus. Der „Zsammegewürfelte Haufe“ ritt die 80-er Hitparaden rauf und runter, während bei den „Kreppelwoises“ die Grippe im Anzug war: Ein kleiner Nieser hier, eine warme Umarmung dort, und schon begann die neuntägige Virenkreuzfahrt durch den menschlichen Körper.

Aerobic in quitschigen Neonfarben präsentierte die Tanzgruppe „Kerstin“, und auch bei der „Kreppelgarde“ schwangen die Hüften im Takt der Neuen Deutschen Welle. Und zum Inventar gehörte inzwischen die JSK-Garde; wenn die Technik etwas länger brauchte, verschnauften die jungen Mädels umso länger zwischen Tanz und Zugabe. Zu den musikalischen Darbietungen gesellte sich der Rührei-Rapp von Britta Kockmann und Steffi Swoboda.

Beim Verlassen der Halle zeigte sich eine Fastnachtsfreundin erleichtert: Ein Glück, dass Sannsche noch auf die Bühne kam. Da Bettina Hartmann ihre Protokoller-Tätigkeit an den Nagel gehängt hatte, befürchtete die Besucherin, sie könnte auch ihre Paraderolle an der Seite von Anja Werner verpassen. Aber nein, alles war gut, der Auftritt köstlich, und so tonierten die Närrinnen im Saal doch erneut wie gewohnt im Chor: „Was du widder bleed bist“. So war die Freude im Saal groß über den Auftritt des Komiker-Duos, und in anderen Teilen der Welt wird sich ebenfalls gefreut über die Veranstaltung Kreppelkaffee, denn die Erlöse gehen an das Waisenhausprojekt von Pater Moncy in Indien und an die Aktion Hilfe für Kinder zugunsten misshandelter Kinder.

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