Pater John Peter gibt Tipps für ein besinnliches Fest Warmes Licht in schwierigen Zeiten

Das Entzünden einer Kerze bedeutet Pater John Peter deutlich mehr als die Erhellung des Raumes. Der Pandemie lasse sich mit mehr Zeit füreinander auch Gutes abgewinnen. Foto: Pulwey

Rodgau (pul) – „Alle Jahre wieder“, heißt eine weltbekannte und immer wieder vertonte Weihnachtsmelodie. Eigentlich sollte diese Refrainzeile zur Weihnachtszeit auch in der katholischen Gemeinde St. Nikolaus erklingen. Aber dieses Jahr ist das Weihnachtsfest gar nicht vergleichbar mit den Jahren zuvor. Somit sei ein „Alle Jahre wieder“ in diesem Winter wenig angebracht, sagt Pater John Peter von der St. Nikolaus-Gemeinde. Die Jügesheimer, wie auch alle Menschen im Land, stehen vor Festtagen, wie sie außergewöhnlicher kaum sein könnten. Somit verriet der Geistliche im Gespräch seine Sicht auf die Dinge mit Ideen für besinnliche und geistreiche Handlungen, wie sie die Festtage mit Sinn und Wärme füllen könnten.

Seine Empfehlungen sind, gemeinsam das Haus zu reinigen sowie den Christbaum zusammen zu kaufen und zu schmücken. Immer verbunden mit der Hoffnung, am Ende der Pandemie sagen zu können, die Phase habe einen der Familie nähergebracht, „Schon das Entzünden einer Kerze gibt so viel Kraft“, berichtet Pater John Peter aus seinem Erfahrungsschatz. Sich zurückzuziehen und Reflektionen über das eigene Leben zuzulassen könne wichtig sein. Das Licht ist einfach wichtig, jetzt gerade, „es lässt sich sogar besser bei Kerzenlicht arbeiten“, sagt er. Und bei warmem, flackerndem Licht lasse sich per Gebet mit Gott in Verbindung treten, gibt der Jügesheimer eine Empfehlung, die Zeit bis und über Weihnachten zum Stärken des Glaubens zu nutzen. „Seid wachsam, steht fest im Glauben, seid mutig und seid stark – alles, was ihr tut, geschehe in Liebe“, zitiert er Zeilen aus der Bibel. Der Text stammt aus dem ersten Paulus-Brief an die Korinther. „Seid wachsam passt hervorragend in die Zeit, um mit der Pandemie zu leben“, bezieht sich der Pater auf Aufmerksamkeit gegen die Ansteckungsgefahr für sich und andere.

Bezogen auf die Weihnachtstage gewinnt er den Worten auch einen religiösen Sinn ab: „Nun haben wir die Ruhe – positiv sehe ich in diesem Jahr, Zeit zu haben, nicht krank und depressiv zu werden, sondern auch wachsam zu sein mit meinen und den Gefühlen Anderer, und immer zu schauen, wie gehe ich damit um“.

„Wir müssen dieses Jahr auf Vieles verzichten“, zeigt sich Pater John Peter betroffen. Gemeinsam Glühwein trinken, Gänsebraten essen, den Weihnachtsmarkt besuchen und mit Freunden und Vereinskameraden zusammen zu sein.“ Die Pandemie habe Vieles auf den Kopf gestellt. Diese außergewöhnliche Situation bringe aber auch den Vorteil, mehr Zeit für das Wesentliche zu haben, so der Pater, beispielsweise einen handschriftlichen Brief an Freunde zu schreiben: „Der Verzicht gibt Kraft für Anderes“.

„Steht fest im Glauben“, ist sein Appell an die Gemeinde, „es ist wichtig, gerade jetzt Vertrauen zu haben, Angst ist kein guter Ratgeber, ich vertraue dem lieben Gott, dass er unterstützend beisteht, deswegen stehe ich fest im Glauben, ich bin nie alleine“. So ließen sich vor dem Hintergrund des Glaubens neue Perspektiven schaffen und neue Ideen entwickeln durch Zukunftsprojektion. Zu den Ratschlägen von Pater John Peter gehört der Blick auf die Advents- und die Weihnachtszeit: Statt viele Geschenke zu kaufen, gelte es, mehr mit innerer Freude das Fest zu feiern: „Das Geschenk dieses Jahr ist die Zeit, die wir miteinander und füreinander haben“.