Flugtage müssen vorzeitig abgebrochen werden Wasserflugzeuge vom Wind verweht

Die kleine Maschine (links im Bild, oben) immer fest im Blick: Mikk Wega aus Darmstadt-Arheiligen hat den federleichten Nachbau einer de Havilland Twin Otter trotz böser Winde gut unter Kontrolle.

Nieder-Roden – Ausgerechnet die erste Veranstaltung nach den Coronapausen hat das Wetter dem Flug- und Modellbauclub Dietzenbach gründlich verregnet. Das Treffen zu zwei Wasserflugtagen musste am Badesee Nieder-Roden gestern um 13 Uhr vorzeitig abgebrochen werden.

Samstag hatten die Unbilden vom Himmel noch einen einigermaßen geregelten Betrieb zugelassen. Wobei die erfahrenen Modellbauer auch schon an diesem Tag ihre kostbarsten und schönsten Flugzeugmodelle lieber abgedeckt unter schützenden Planen am Boden ließen. „Gestern war’s dann leider noch schlimmer“, schilderte Erster Vorsitzender Ralf Kaiser bedauernd die Lage. „Zum Glück sind wenigstens alle Maschinen heil geblieben.“

Wegen der schlechten Vorhersage hatten nur 20 Piloten ihr Kommen angekündigt. „Es war dann vielen doch der Weg zu weit und das Risiko zu groß“, vermutete der Zweite Vorsitzende Stephan Langhammer. Gewöhnlich kämen zu den Flugtagen 50 Aktive und mehr.

Die weiteste Anreise hatte Thilo Möller aus Rostock. Er war mit einem pfeilschnellen Eigenbau nach Rodgau gekommen. Der einmotorige Deltaflügler aus Balsaholz sauste mit 180 Sachen im Tiefflug über die gekräuselte Wasserfläche.  bp

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Relativ unerschrocken ließ auch Martin Steger vom Modellfliegerclub Neuholland in Brandenburg seine Maschine, ein reines Rennflugzeug, in die unruhige Luft steigen. Sein Nachbau eines 1928 von Dornier hergestellten zweimotorigen Prototypen, der es nie in die Serie schaffte, brachte es ebenfalls auf hohes Tempo. „Das Original sollte bei der legendären Schneider-Trophy, einem Wasserflugzeugrennen, 500 km/h packen. Leider hat es damals keine Abnehmer gefunden“, erzählte der Experte. Dabei verfolgten die Rennen damals bis zu 200 000 Zuschauer. Viel weniger Zuschauer als sonst kamen an den See, um Flugkunststücke wie Loopings, Schrauben, Steil- und Sturzflüge zu sehen. Jetzt fiebern Ralf Kaiser und seine Modellbaukollegen einem nachgestellten Schneider-Rennen mit echtem Pokal entgegen. Es findet in 14 Tagen in Dresden statt.

Weitere Infos gibt’s unter fmc-dietzenbach.org  bp