„Music to go“ sang im Sonnenlicht „L’elisir d’amore Zauberhafte Arien im Strandbad

Einfach mal etwas fürs Herz: Die Sopranistin Anna Moog (rechts) sang die Hauptrolle der Oper im Espresso-Format.

Nieder-Roden – Das Sommerprogramm des Vereins „Music to go“ aus Nordrhein-Westfalen entführte die Rodgauer Strandbadgäste in die Welt der Arien. Eingebettet in die Romantik der tief stehenden Sonne sangen und musizierten die Ensembles auf dem Grün der Liegewiese.

Freilich dreht sich im Stück „L’elisir d’ amore“ aus der Feder des italienischen Komponisten Gaetano Donizetti alles um die Wirren der Liebe. Charmant und pfiffig, die Moderatorin Désirée Brodka, die für die Zuhörerinnen und Zuhörer den Inhalt der klassischen Opernliteratur umriss: Nemorino (Tenor Jakob Kleinschrot), ein junger Mann aus einfachen Verhältnissen, verfällt dem Liebreiz der Gutsbesitzerin Adina (gesungen und gespielt von Sopranistin Anna Moog).

Die Schöne weist den Unbeholfenen zurück, und so beginnt das Leiden des Herzens. Adina zeigte sich offener für das Werben des Sergeants Belcore (Bariton George Gamal), der mit seiner Militäreinheit in dem Ort Stellung bezogen hat.

Nemorino verzweifelt mehr und mehr. Um sich selbst vom Liebeskummer zu befreien und von der Hoffnung getrieben, die Liebe Adinas zu gewinnen, greift er zu einer List. Der teure „Zaubertrank“ des fahrenden Händlers Dulcamaras (Bassbariton Agris Hartmanis), letztlich nicht mehr und nicht weniger als eine Flasche Vino, soll ihn die Gunst der Angebeteten erringen lassen.

Nach 90 Minuten der Rivalität, der Unsicherheit und des Herzschmerzes nimmt Adina Nemorinos Heiratsantrag an. Ein glückliches Ende, passend zur Abendstimmung am Badestrand.

Leiterin Désirée Brodka zeigte sich fasziniert von der Liebesgeschichte. Für die Sommerauftritte ihrer Initiative „Music to go“ favorisierte die Sopranistin Donizettis Komposition mit dem Happy End: „Wir hatten zwei Jahre Corona, jetzt braucht man wieder etwas zum Lachen und eineinhalb Stunden der Unbeschwertheit, einfach etwas fürs Herz.“

Das 200-köpfige Auditorium nahm die Einladung zu der Reise des Herzens gerne an. Eine Oper ohne Bekleidungsetikette, gar mit Flipflops an den Füßen und einer Flasche Schampus auf dem Badetuch, passte in das Konzept, den städtischen Badeort mit mehr musikalischer Kultur zu umrahmen.

Das Original „L’elisir d’amore“ führte Gaetano Donizetti am 12. Mai 1832 am Mailänder Teatro della Canobbiana erstmals auf. Bei der von Raphael D. Thöne bearbeiteten Version am Rodgauer Seeufer leitete Alexander Steinitz das Streicherensemble.
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