Kunst auf besondere Weise entdecken 18. Nacht der Museen in Frankfurt und Offenbach

Mirjam Wenzel (von links), Felix Schwenke, Ina Hartwig und Elfriede Eckl im Museum Judengasse. Foto: Faure

Frankfurt (jf) – „Die Nacht der Museen, die zum 18. Mal stattfindet, ist eine etablierte Größe in Frankfurt und Offenbach. Es gibt in den beteiligten Häusern mehr als Ausstellungen“, sagte Frankfurts Kulturdezernentin Ina Hartwig zur Vorstellung des Programms im Museum Judengasse. Am 6. Mai öffnen die teilnehmenden Kulturinstitutionen ab 19 Uhr ihre Türen, die Veranstaltungen gehen an einigen Orten bis 2 Uhr morgens. Im Mittelpunkt steht in diesem Jahr der Stadtteil Gallus.

 

Eine neues Angebot wurde für Familien geschaffen: Während der normale Eintritt genau wie im letzten Jahr 14 Euro für alle Häuser inklusive Nutzung der Shuttles kostet, gibt es in diesem Jahr eine Familienkarte für 29 Euro – diese Karte gilt für zwei Erwachsene und eigene Kinder oder Enkel unter 18 Jahren. Außerdem gibt es für Schüler, Studierende, Bundesfreiwilligendienst leistende, Arbeitslose, Schwerbehinderte und Frankfurt-Pass-/Kulturpass-Inhaber ein ermäßigtes Ticket für neun Euro. Für Besitzer der MuseumsuferCard (Normalpreis 85 Euro) ist der Eintritt frei. Die Museums-Nacht-Karten sind an allen AD ticket/reservix-Vorverkaufsstellen und in allen beteiligten Veranstaltungsorten erhältlich.

Erstmals bietet der Main Tower von der 54. Etage aus atemberaubende Blicke über Frankfurt. Führungen durch die Fischergewölbe, den Kaisersaal und die Katakomben des Hauptbahnhofs ergänzen das breit gefächerte Programm in Frankfurt.

Open-Air-Spektakel auf dem neuen Hafenplatz

„Ohne die Unterstützung von EY (Ernst & Young) wäre die Nacht der Museen nicht möglich. Doch das Unternehmen ist nicht nur Hauptsponsor, sondern liefert auch Programm-Impulse“, unterstrich Hartwig. „Wir feiern in Offenbach in diesem Jahr gleich zwei 100-jährige Geburtstage: Das Deutsche Ledermuseum und das Haus der Stadtgeschichte wurden 1917 gegründet“, berichtete Offenbachs Kulturdezernent Felix Schwenke. Darüber hinaus ist ein Open-Air-Spektakel auf dem neuen Hafenplatz, der damit offiziell eröffnet wird, geplant. „Dank der Shuttle-Busse ist der Weg von Frankfurt nach Offenbach kurz und bequem“, fügte Schwenke hinzu.

Neben den vier farbig gekennzeichneten Buslinien, die auf unterschiedlichen Strecken verkehren, bringt eine historische Straßenbahn die Besucher vom Zoo bis zum Gallus und zurück, das Shuttle-Schiff fährt zwischen Eisernem Steg und Holbeinsteg. Nahezu in allen Häusern gibt es kulinarische und musikalische Angebote; im Deutschen Architekturmuseum sind elektronische Klänge angesagt, im erstmals teilnehmenden Stadthaus am Römerberg heißt es „Stoltze musikalisch“. Pop, Soul und Jazz ist im Geldmuseum der Deutschen Bundesbank zu hören, klassisch wird es im Goethe-Haus und im Ikonen-Museum.

Wer Spannung und Action mag, sollte sich das Kriminalmuseum im Polizeipräsidium vormerken, wer für ein nächtliches Picknick schwärmt, ist rund um das Museum Angewandte Kunst (MAK) richtig; der Metzler-Park lädt dazu ein. Um 19.30 Uhr wird im MAK zum 16. Mal versteigert, der bewährte Auktionator Karl Michael Arnold wird auch in diesem Jahr 25 ausgewählte Werke von Studierenden der Städelschule und der Hochschule für Gestaltung Offenbach sowie eine Überraschung mit viel Humor unter den Hammer bringen. Ab 4. Mai sind die Kunstwerke im MAK zu sehen, im Internet sind sie unter www.de.ey.com/auktion zu finden.

Kultur verbindet

„Im vergangenen Jahr wurden auf der Auktion über 60.000 Euro zusammen, Auktion über 60.000 Euro erlöst. Sie kommen den beiden Kunstschulen zugute“, erklärte Elfriede Eckl, Managing Partner der EY-Niederlassung Frankfurt. Mirjam Wenzel, Direktorin des gastgebenden Museums Judengasse, verwies auf Veranstaltungen ihres Hauses: „Bei uns wird der aus dem Berliner ‚Tatort’ bekannte Rabbiner Walter Rothschild zu Gast sein und witzige Texte und gemeinsam mit einer Jazz-Band Lieder vortragen. Außerdem werden jüdische Delikatessen verkostet.“

Kultur verbindet, zur Nacht der Museen sicher nicht nur Frankfurt und Offenbach, sondern auch viele neugierige Menschen – im Vorjahr hatte die Kultur-Nacht rund 40 000 Besucher. Das detaillierte Programm ist unter www.nacht-der-museen.de/frankfurt zu nachlesbar. Bleibt zu hoffen, dass auch in diesem Jahr viele Menschen, die sonst nicht in Museen gehen – das sind immerhin 80 Prozent der Bevölkerung – von dem etwas anderen Angebot an diesem Abend angelockt werden. Und später vielleicht auch bei Tageslicht in die Kulturinstitute finden.