Jäger-Abschied vom Goetheturm 28. Neujahrsblasen des Sachsenhäuser Jagdklubs

Eine Hand in die Hüfte gestemmt, die andere am Instrument: Das Bläserensemble spielt vor dem ehemaligen Goetheturm. Foto: Schieder

Sachsenhausen (ms) – Weit über 100 Gäste kamen am 1. Januar zu dem traditionellen Neujahrsblasen des Sachsenhäuser Jagdklubs am Goetheturm. Diesmal fand es zum 28. Mal vor den Ruinen des abgebrannten Turms statt und begann mit dem Signal „Zapfenstreich“.

Simon Böll, der Vorsitzende des Jagdklubs, hatte die Moderation übernommen. Das Bläserensemble wurde von David Haensel geleitet und dazu kam ein Alphornensemble unter Helmut Otto. Normalerweise beschäftigt sich der Vorsitzende in seinen Ausführungen, die immer wieder von Jagdsignalen unterbrochen werden, mit jagdlichen Themen doch diesmal sprach er zum Thema „Goetheturm –der Wiederaufbau“. „Ein Freund geht in unserer Mitte. Durch Brandstiftung wurde er uns genommen – unser Goetheturm. Das erste Signal war unser Abschied – der Zapfenstreich. Wir Sachsenhäuser Jäger setzen uns für den Wiederaufbau ein – am liebsten so, wie er war. Darum sammeln wir auch Geld. Die Spendendose finden sie am Glühweinstand,“ begann Böll seine Ausführungen.

Erinnerungen an vergangene Tage

Er erinnerte an frühere Neujahrsblasen, wo es einmal in Strömen goss, sodass die Veranstaltung abgebrochen werden musste. Ein andermal waren die Bläser auf dem ersten Zwischenstück des Turms positioniert worden, wo sie besser in Offenbach als in Sachsenhausen zu hören waren. „Die Sachsenhäuser Jäger und der Goetheturm – das passte von Anfang an zusammen. Wir Grünröcke lieben ja unsere Holzbauten – davon stellen wir auch ganz viele in den Wald. Für die Jagd sind sie unersetzlich,“ erklärte Böll. Dort oben sei auch der perfekte Platz für das Klubheim an der Goetheruh.

Dann ging er auf die Geschichte des Turms ein. Ein erster Holzturm entstand 1877. Er hielt bis 1920. Erst elf Jahre später entstand 1933 dann der 43 hohe Turm aus Bäumen aus dem Stadtwald. Finanziert wurde er wieder aus Spenden von Bürgern. Zum Abschluss seiner Ausführungen lud er dann alle in das Klubhaus ein, um dort bei Rippchen mit Kraut, Wild, Apfel- und Glühwein das neue Jahr zu begrüßen. Gezaubert hat das alles das Küchenteam um Claudia Herchenröther und Volker Schabert.