Mimi Fiedler und Otto Steiner werden Botschafter 35 Jahre Verein Hilfe für krebskranke Kinder Frankfurt

Feiern 35 Jahre Verein für krebskranke Kinder Frankfurt: Uwe Menger (von links), Heike Dommsch, Dirk Kammertöns, Helga von Haselberg, Thomas Klingebiel, Mimi Fiedler mit Ida, Otto Steiner, Monika Ceglarz und Karin Reinhold-Kranz. Foto: Faure

Sachsenhausen (jf) – Ida und einige andere Kinder spielen an einem Tisch. Sie sind fröhlich, aufgeweckt, neugierig, wie andere Kinder in ihrem Alter auch. Es geht ihnen wieder gut. Das haben sie vielen zu verdanken, unter anderen dem Verein Hilfe für krebskranke Kinder Frankfurt.

Der Verein entstand 1983 aus einer Initiative betroffener Eltern. „Das Anliegen war damals, die Lebensqualität der Kinder so zu gestalten, dass sie sich im Rahmen ihrer oft zweijährigen Behandlung wohlfühlten“, sagte Karin Reinhold-Kranz, Vorstandsvorsitzende des Vereins. In den letzten 35 Jahren hat sich viel verändert; die Pflege und Behandlung wurde verbessert. 1993 wurde das Familienzentrum eröffnet, in Grömitz an der Ostsee kamen Ferienwohnungen für einen Familienurlaub dazu. Ein psychosoziales Betreuungsprogramm im Familienzentrum wurde eingerichtet, die „Frankfurter Stiftung für krebskranke Kinder“ 1994 vom Verein ins Leben gerufen.

Weitere zehn Jahre später eröffnete das Stammzellentransplantationszentrum der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, 2005 das Dr. Petra Joh-Forschungshaus. „Der Verein finanziert und organisiert Veranstaltungen, kümmert sich um die Geschwister, sorgt für den Besuch der Clown-Doktoren, hat seit 2015 die supportive Sporttherapie auf den Weg gebracht. 2017 konnte das Johanna-Quandt-Zentrum für pädiatrische Stammzelltransplantation und Zelltherapie in Betrieb genommen werden“, nannte Reinhold-Kranz wichtige Meilensteine des Vereins.

Spielzimmer auf der Kinderkrebsstation neu gestalten

Monika Ceglarz, 1983 Mitgründerin des Vereins und Vorstandsmitglied, erzählte, wie die Schauspielerin Mimi Fiedler und der Verein zusammenfanden. Fiedler schrieb 2017 eine E-Mail; „ich finde den Verein klasse“, stand darin. Sie spendete ihren Gewinn aus dem Quiz „Gefragt, gejagt“, rund 10.000 Euro. Und Mimi Fiedler besuchte die Kinderkrebsstation mit ihrem Kollegen Otto Steiner, Fernsehproduzent und Sportfunktionär. „Solche Botschafter sind wunderbar, wir freuen uns, sie gewonnen zu haben“, erklärte Ceglarz.

Dann trat Mimi Fiedler ans Mikrofon: „Meine Schwester war als Kind sehr krank. Aber sie hat es geschafft. Vor zehn Jahren bekam mein Vater Krebs, auch er besiegte die Krankheit. Deshalb weiß ich, wie wichtig der Wille dabei ist.“ Beim Besuch auf der Station sei sie erstaunt gewesen, wie mutig die Kinder sind, selbst nach den Anstrengungen der Chemotherapie. „Wir wollen das Spielzimmer auf der Kinderkrebsstation neu gestalten und weitere Sponsoren gewinnen, um nächste Projekte in Angriff zu nehmen“, sagte Fiedler.

Charity Dinner im Rahmen der Buchmesse 

Otto Steiner, Vater von vier eigenen und Ziehvater von weiteren Kindern, zeigte sich ebenfalls beeindruckt vom Besuch der Kinderkrebsstation: „Es wird enorm viel Kraft und Energie aufgebracht – vom medizinischen Personal, von den Eltern und von den Betroffenen selbst – um den Kampf gegen den Krebs zu gewinnen. Es ist eine Ehre für uns, dabei mitzuhelfen.“ Für das Jahr 2019 kündigten die beiden Botschafter an, im Umfeld der Buchmesse ein Charity Dinner organisieren zu wollen, dessen Erlös soll dem Verein zugutekommen. „Für uns seid ihr die wahren Helden“, sprach Steiner die Kinder in der ersten Reihe an.

Prof. Dr. Thomas Klingebiel, seit dem Jahr 2000 Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, bezeichnete den Besuch von Fiedler und Steiner als ein „besonderes Ereignis“. Er dankte der Ehrenvorsitzenden des Vereins Helga von Haselberg und allen Engagierten. „Gesunde Kinder sind das Größte, darum kämpfen wir“, unterstrich der Professor. 35 Jahre Bestehen des Vereins seien eine Erfolgsgeschichte. „Der Verein hat uns angetrieben und unterstützt. Heute können 80 Prozent der krebskranken Kinder und Jugendlichen geheilt werden. Der Verein kann stolz auf das Erreichte sein“, schloss Klingebiel.

Auch Ida sammelt für den Verein 

Die zehnjährige Ida hatte fleißig gesammelt, rund 138 Euro sind zusammengekommen. „Und 90 Euro sind von meiner Tante, die gebe ich auch noch“, sagte sie und überreichte das Geld Mimi Fiedler, die sich herzlich bedankte und versprach: „Dann darfst du mit aussuchen, was ins neue Spielzimmer kommt.“

Als Ida drei Jahre alt war, hatte sie Leukämie und wurde 2011 und 2012 in Frankfurt auf der Kinderkrebsstation behandelt. Bereits mit sieben Jahren fing Ida an, Geld für den Verein zu sammeln. „Meine Eltern hatten so Angst, dass ich sterbe. Ich will mithelfen, dass andere Kinder auch leben“, sagte das Mädchen und schließt damit den Kreis: „Wenn wir groß sind, möchten wir gesund sein“, steht auf dem Plakat des Vereins.