Vielfältige Hilfe für Benachteiligte ausgezeichnet 40 Jahre Verein zur beruflichen Förderung für Frauen

Sein 40-jähriges Bestehen feierte der VbFF – Verein zur beruflichen Förderung für Frauen – mit einer Feierstunde im Kaisersaal. Mit dabei waren (von links nach rechts): Stadträtin Dr. Daniela Birkenfeld, Dörte Jung, Badia Ouahi, Kerstin Einecke und Oberbürgermeister Peter Feldmann. Foto: Schieder

Sachsenhausen (ms) – Vor 40 Jahren, am 8. März 1978, wurde der VbFF, der Verein zur beruflichen Förderung für Frauen gegründet. Aus diesem Anlass wurde das Jubiläum mit einer Feierstunde im Kaisersaal des Römer am Donnerstag, 22. Februar, gefeiert.

Im Mittelpunkt standen von Benachteiligung betroffene Gruppen wie alleinerziehende Mütter oder Frauen mit Migrationshintergrund. Was einmal als reine Beratung begann, ist zu einem vielfältigen Angebot in den Räumen in der Sachsenhäuser Walter-Kolb-Straße geworden. Das beginnt mit Sprachkursen für Migrantinnen, Berufsvorbereitung, der Vermittlung von Ausbildungsplätzen, Wiedereinstieg in den Beruf bis hin zu einem alljährlichen Theaterprojekt.

„Es ist eine Erfolgsgeschichte,“ sagte Oberbürgermeister Peter Feldmann zur Begrüßung der vielen Gäste im bis auf den letzten Platz besetzten Saal. Er sei stolz auf die wichtige Arbeit, die durch Netzwerke möglich gemacht werde. Unter den Gästen begrüßte er Stadtverordnetenvorsteher Stefan Siegler, die Sozialdezernentin Dr. Daniela Birkenfeld und mehrere Stadtverordnete.

Rahmenbedingungen für gerechtere Gesellschaft schaffen

„Wir sind von Gleichberechtigung noch weit entfernt,“ stellte Kerstin Einecke, die Geschäftsführerin der VbFF, in ihrem Grußwort fest. 68 Prozent der Alleinerziehenden lebte an der Armutsgrenze und die Rentenlücke von Männern zu Frauen betrage fast 60 Prozent. Es gelte die politischen Rahmenbedingungen für eine gerechtere Gesellschaft zu schaffen. Einen Rückblick auf eines der Projekte gab dann Badia Ouahi, ehemals Auszubildende im VbFF, Sozialpädagogin, dreifache Mutter und erfolgreiche Betreiberin des Schirn-Cafés.

„Ich habe eine Ausbildung zur Bürokauffrau gemacht. Dabei habe ich selbstständiges Denken und Handeln gelernt,“ erklärte sie. Dörthe Jung, eine der Mitgründerinnen, gab einen Rückblick auf die Entstehungsgeschichte. Es sei ein Ergebnis der Frankfurter Protestkultur in der Folge der 68-er Bewegung. Zu jener Zeit sei es um das Recht auf Abtreibung und Gewalt gegen Frauen gegangen, aber auch um die Rechte von Ehefrauen, ein eigenes Konto und eine Arbeit zu haben.

Musik-Gruppe „Baby Shoo“ tritt auf

Für seine Arbeit habe der VbFF etliche Preise und Auszeichnungen gewonnen und arbeite inzwischen mit einer ganzen Reihe von Institutionen und Firmen zusammen, die den Verein in vielerlei Hinsicht unterstützen. „Es gilt an die Zukunft zu denken, denn die Aufgaben werden nicht kleiner,“ schloß sie ihre Ansprache. Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde von der Frauen-Musikgruppe „Baby Shoo“. Im Anschluss gab es einen Empfang im Foyer des Kaisersaales.