Auf Nachhaltigkeit setzen Ausstellung für Grüne Berufe im Jugendjobcenter

Heinrich Schneider, Geschäftsführer der Green Economy Academy, demonstriert die Handprothese. Sie kann sich auf Objekte einstellen und so zum Beispiel Tennisbälle oder Eier greifen. Foto: Faure

Sachsenhausen (jf) – In der Ausstellung „Green up your future“ (zu deutsch: „Mach deine Zukunft grüner“) im Frankfurter Jugendjobcenter im Hainer Weg 44  gibt es noch bis Donnerstag, 31. August, einiges zu lernen und Berufe für eine grüne Zukunft zu entdecken.  

Unter anderem gilt es zu erfahren, was der Steinadler mit einem Airbus A 350 zu tun hat: Der Vogel hat nicht nur langgestreckte Flügel und schmale Flügelenden, sondern reduziert mit aufgestellten Handschwingen seinen Randwiderstand beim Fliegen. Bioniker haben dieses Prinzip untersucht und auf die Luftfahrt übertragen, Winglets an Flugzeugen funktionieren ähnlich. Das Ergebnis: Weniger Treibstoffverbrauch und so weniger Kohlendioxid-Ausstoß. 

„Die Ausstellung zeigt an sechs Exponaten und zwei Info-Säulen, wie Arbeit grüner wird“, sagte Claudia Czernohorsky-Grüneberg, Geschäftsführerin des Jobcenters Frankfurt, zur Eröffnung. „Nachhaltigkeit ist dabei ein wichtiges Stichwort.“ Dabei gehe es sowohl um akademische Berufe wie Umweltrecht-Juristen als auch um Ausbildungen beispielsweise zum Dachgärtner oder Lacklaboranten. Ziel ist es, „die Berufsorientierung attraktiver zu gestalten“.

Handprothese orientiert sich an Fisch-Flossen

Die vom Bionik-Kompetenz-Netz Biokon und der Green Economy Academy gestaltete Exposition zeigt außerdem einen Greifarm, der so vorsichtig fasst, dass er mühelos rohe Eier sortieren kann. Oder Glühlampen. Beim Angeln entdeckte der Berliner Bioniker den Fin Ray-Effekt: Drückt man mit dem Finger leicht gegen die Schwanzflosse einer Forelle, so knickt diese nicht in Druckrichtung weg, sondern die Flosse bewegt sich entgegen der Druckrichtung zum Finger hin. Dieser Fin Ray-Effekt wird bei adaptiven Roboter-Greifern, die sich der Kontur des Objektes anpassen, genutzt. Eine Handprothese kann sich auf verschiedene Gegenstände einstellen, einen harten Tennisball halten oder aber einen Zettel aus Papier.

„Es geht – weit gefasst – um die Zukunft des Menschen, die grün sein muss“, unterstrich Heinrich Schneider, Geschäftsführer der Green Economy Academy. „Wir müssen entschieden nachhaltiger arbeiten und wirtschaften.“ Die Exposition ist bis Donnerstag, 31. August, im Jugendjobcenter im Hainer Weg 44, anschließend im Pier F in der Franziusstraße am Osthafen zu sehen. Im Internet gibt es auf www.green-up-your-future.de weitere Informationen zur Ausstellung. Außerdem können Besucher dort auch eine Datenbank mit 350 grünen Jobs aufrufen.