Der Rektor der Hochschule, Professor Ansgar Wucherpfennig begrüßte die Gäste und erklärte das Zustandekommen der Ausstellung. HAP Grieshaber sei bekannt für den innovativen Umgang mit dem Medium Holzschnitt. Zeitlebens war an biblischen Themen interessiert und setzte sich intensiv mit der Passionsgeschichte auseinander. Dabei entstanden zwei Kreuzwege. In der Ausstellung zeigt St. Georgen das erste Ergebnis, den „Polnischen Kreuzweg“. Die 14 Farbholzschnitte veröffentlichte Grieshaber 1967, um den Bau einer Sühnekirche in Auschwitz zu unterstützen und zur deutsch-polnischen Aussöhnung beizutragen. Ergänzt wird die Ausstellung durch weitere Exponate aus dem Kunstmuseum Spendhaus Reutlingen und dem eigenen Bestand.
Bilder von den Gräueln des KZ Auschwitz
„Es ist ein besonderes Geschenk, dass wir diese Holzschnitte zeigen können,“ schloss Wucherpfennig seine Ausführungen. Bibliotheksdirektorin Dr. Natalie Maag ging in ihrem Grußwort auf die Gestaltung der Kreuzwegstationen an Bildbeispielen ein. Besonders beschäftigte sie sich mit den Bildern des „Polnischen Kreuzwegs“, die deutlich von den Gräueln des KZ Auschwitz geprägt sind. Der emeritierte Professor Dr. Friedhelm Mennekes hatte als Thema seines Vortrages „Geschnittenes Drama aus festen Symbolen“ gewählt. „Bei dem muss man sehen lernen. Die Bilder haben eine berührende Deutlichkeit,“ sagte er. Die Bilder seien nicht nur eine Schilderung der Passion sondern auch die Suche nach Gott. Kreuzwegdarstellungen habe es im Laufe der Jahrhunderte viele gegeben, doch keiner sei so beeindruckend.
Musikalisch umrahmt wurde die Vernissage von Andreas Skipis am Klavier mit dem Eingangs- und dem Schlusschor aus der Matthäuspassion von Bach in der Fassung für Klavier. Danach fand ein Empfang in der Bibliothek statt. Dort hatten die Gäste dann die Möglichkeit, die Ausstellung zu sehen. Die Ausstellung HAP Grieshaber „Polnischer Kreuzweg“ ist noch bis zum 7. April in der Bibliothek von St. Georgen, Offenbacher Landstraße 224, zu sehen. Die Bibliothek ist Montag bis Freitag von 10 bis 19 Uhr und am Samstag von 10 bis 16 Uhr geöffnet. An Feiertagen ist sie geschlossen.