Offenbacher Landstraße wird saniert Bagger sollen in Oberrad im Frühjahr anrollen

Zum Thema „Sanierung der Offenbach Landstraße gab es eine sehr gut besuchte Informationsveranstaltung im Depot. Verkehrsdezernent Stefan Majer stellte die aktuelle Planung vor und die Oberräder beteiligten sich lebhaft an der Diskussion nach der Vorstellung der Planung. Foto: Schieder

Oberrad (ms) – Die Offenbacher Landstraße im Raum Oberrad ist bereis seit den 80er Jahren ständig in der Diskussion. Besonders der Abschnitt zwischen Baldiunstraße und Buchrainplatz ist ein einziger Flickenteppich mit vielen Stolpersteinen. 2013 wurde mit der Sanierung ein Anfang gemacht. Die Haltestelle Balduinstraße wurde behindertengerecht umgebaut und die Straße bis zur Scheerengasse saniert.

Um die Weiterführung der Sanierung bis zum Buchrainplatz und die behindertengerechte Umgestaltung der Haltestelle Bleiweißstraße ging es bei einem Informationsabend des Ortsbeirats fünf am vergangenen Donnerstag im Depot, zu dem viele interessierte Anwohner gekommen waren. Verkehrsdezernent Stefan Mayer sowie Michael Wejwoda vom Amt für Straßenbau und Erschließung sowie Torsten Jordan von der Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) stellten die Sanierungspläne vor.

„Wir haben ja bereits im August 2013 die Gesamtplanung vorgestellt“, begann Majer. Es sei jedoch eine schwierige Situation bei dem schmalen Straßenraum und der vielfältigen Nutzung. Inzwischen sei die Planung weiterentwickelt worden.

Verschönerung des Straßenbilds

Es habe sich ergeben, dass für jede Haltestelle ein Planungsfeststellungsverfahren nötig sei, da auch die Oberleitungen eigene Masten erhalten sollten. „Das ist ein kompliziertes Recht“, erläuterte Majer. 2014 sei das Verfahren eingeleitet worden und im Herbst 2015 sei der Bescheid vom Regierungspräsidium Darmstadt erteilt worden. Dazu gehörten auch die Genehmigung für die Fahrdrahtbefestigung und der Nachweis eines zweiten Rettungsweges für jedes Haus. Außerdem sei ja eine Verschönerung des Straßenbildes erwünscht.

Unvermeidlich seien Behinderungen durch die Bauarbeiten. Man habe die Arbeiten in vier Abschnitte unterteilt, für die je vier Wochen zur Verfügung stünden.

Wejwoda erläuterte dann, dass die Offenbacher Landstraße eine Grundnetzstraße sei, auf der die Tramlinien 16, 15 und 18 verkehrten und verschiedene Busse. 12.000 Kraftfahrzeuge würden täglich dort fahren, davon seien 1,3 Prozent Laster-Verkehr. Das Geschwindigkeitslimit beträgt 40 Kilometer pro Stunde. 104 Parkplätze stünden zur Verfügung. Es gebe keine Radwege und keine Begrünung.

13 neue Bäume

Geplant sei ein weiterer Fußgängerüberweg östlich des Hansenweges und eine Lärmreduzierung durch neue Fahrbahndecken. Ein besonderes Problem sei die Engstelle Bleiweißstraße bis Mathildenstraße. Das Bauvorhaben sehe eine grundhafte Erneuerung des Straßenabschnitts vor. 13 neue Bäume sollten gepflanzt werden. Die Gesamtkosten betrügen 8,1 Millionen Euro, davon gebe es von Land und Bund 3,7 Millionen Zuwendungsmittel.

An der Erneuerung seien Stadt, VGF, Mainova und die Telekom beteiligt. Vorgesehen seien gleiche Abstände zu den Bürgersteigen - auch wegen der Parkstreifen. Für die Haltestelle Bleiweißstraße gebe es eine kleine Verlegung, damit keine Zufahrten blockiert würden. Sie wird in Richtung Bethmann-Hollweg-Straße verschoben.

Auf der Offenbacher wird es während der Bauzeit keinen Durchgangsverkehr geben. Es werde nur immer ein Durchlass freigehalten für die Andienung der Geschäfte und als Rettungsweg. Die gesamte Maßnahme werde 43 Kalenderwochen in Anspruch nehmen. Es werde immer gleichzeitig an zwei Abschnitten gearbeitet.

Ersatzverkehr ist unterwegs

Torsten Jordan (VFG) erklärte, dass die Linie 15 solange am Südbahnhof ende, die 16 bis Baldiunstraße führe und die 18 am Lokalbahnhof ende. Die Buslinien 81 und 82 werden zusammengelegt. Sie fahren von der Buchrainstraße über den Goldbergweg und die Georg-Treser-Straße wieder zur Wiener Straße und zurück zum Buchrainplatz. Es werde wie auch sonst einmal pro Stunde der Waldfriedhof angefahren. Die Nachtbuslinien werden über die Wehrstraße und Gerbermühlstraße umgeleitet.

Der Schienenersatzverkehr fahre von der Stadtgrenze zum Buchrainplatz, dann über die Wehrstraße zur Gerbermühlstraße und über die neue Mainbrücke und die Honsellbrücke zur Grusonstraße. Hier gebe es die Möglichkeit mit der U6 oder Straßenbahnlinie 11 in die Stadt zu fahren. Die Gelenkbusse würden während der Schulzeit von Montag bis Freitag alle paar Minuten fahren ansonsten im Zehn-Minuten-Takt. Die Busse fassten 120 bis 150 Fahrgäste.

Ausschreibungen laufen

Als Baubeginn sei der März 2017 vorgesehen. Die Planfeststellung liege im September 2016 vor. im gleichen Monat werde die Stadtverordnetenversammlung ihren Beschluss fassen. Die notwendige europaweite Ausschreibung laufe von September 206 bis März 2017. „Seit 28 Jahren geht das schon und Oberrad ist belastet“, stellte Günter Jung fest. Er wies darauf hin, dass das Projekt noch nicht angefangen sei. Eugen Müller vom Bürgerverein forderte konsequentere Absperrungen als bei der Balduinstraße, um auch dem morgendlichen Berufsverkehr die Schleichwege zu versperren.

„Ich habe nur eine begrenzte Verantwortung für die lange Planungszeit“, sagte Majer. Der Weg für den Schienenersatzverkehr sei so geplant worden, weil 2017 der Baubeginn am Kaiserlei sei. Auch werde es ständig ein Beschwerdetelefon geben. Das habe sich bereits in der Eckenheimer Landstraße bewährt. Die Schrägparkplätze auch dem Abschnitt Bleiweiß-/Mathildenstraße seien notwendig, damit nicht länger Fahrzeuge die Straßenbahn blockieren. Den Schleichverkehr wolle er unbedingt effektiv unterbinden.