Bei strahlendem Sonnenschein hatten sich vor dem Eingang zu den Räumen der Beratungsstelle Vertreter der Träger, Berater und Publikum versammelt. Kaffee, Kuchen, Getränke und Snacks standen bereit. „Mit 60.000 Wohnungen gehören wir zu den größten Anbietern hier im Raum. Zu unseren Leitsätzen gehört es, die Mieter in allen Lebenslagen zu unterstützen, sie zu begleiten sowie ein offenes Ohr und eine helfende Hand für sie zu haben. Bei 34.000 Wohnungen stehen Mitarbeiter dafür zur Verfügung. Wir unterstützen mit verschiedenen Projekten wie Lesecafé und Powerbande, bauen Wohnungen barrierefrei um und errichten Generationenhäuser. Unsere Mieter sollen sich mit der Siedlung identifizieren,“ sagte Constantin Westphal, Geschäftsführer der Nassauischen Heimstätte. Solche Beratungsstellen gebe es seit 2015 in Griesheim und inzwischen auch in anderen Stadtteilen.
„Die nahe gelegene Kirche St. Aposteln hat oft leere Bänke. Wir machen Angebote für und mit Menschen, bei denen uns die Steyler Missionsschwestern unterstützen. So gibt es jetzt ein Kleidercafé in St. Aposteln,“ stellte Pfarrer Otto fest. Er danke der Nassauischen Heimstätte und der Caritas, die bei der Umsetzung der Idee aus dem Sozialausschuss von St. Bonifatius geholfen hätten. „Es ist nicht die erste Beratungsstelle, die wir unterstützen,“ erklärte Linda Gerber von der Caritas. In den ersten 16 Wochen habe es 50 Beratungen gegeben, was zeige, dass der Bedarf da sei. „Die Qualität ist hier anders, weil die Berater im Gegensatz zu Hauptamtlichen mehr Zeit haben.“ Die Caritas sorge für die Qualifizierung und die Begleitung der Beratergruppe.
Ortsvorsteher Christian Becker überbrachte die Grüße des Ortsbeirats fünf. Hier gehe es darum, was die Stadt und der Staat leisten solle. Er danke für die Arbeit und das Engagement in dem niedrigschwelligen Angebot und wies darauf hin, dass auch weitere Ortsbeiratsmitglieder gekommen seien. Die anwesenden drei Berater stellte Pastoralreferentin Doly Kadavil vor. Frau Andres ist berufstätig und hat Kinder. Frau Schön ist die Jüngste, hat Jura und Philosophie studiert und wohnt in Bornheim. Herr Grimm ist bereits im Ruhestand und war 30 Jahre als Jurist bei einer Versicherung tätig. Er will etwas Sinnvolles tun. Es zeige sich, das die Probleme breit gestreut seien. Das wichtigste sei Hilfe zur Selbsthilfe und es gebe bereits Stammkunden.
Einig sind sich die Berater darin, dass ihre Arbeit schön und vielfältig sei. Anfangs seien es viele Wohnungsprobleme gewesen. Jetzt aber begrüßen sie die große Bandbreite der Fragen, mit denen sie konfrontiert würden und bei denen es oft auf die Weitervermittlung ankäme. Es gibt bereits eine „Stammfamilie“, die jede Woche käme mit unterschiedlichen kleinen und großen Sorgen. Diese Menschen hätten hier eine Stelle, wo sie sich aussprechen können. Die Beratungsstelle „Im Dialog“, Unter den Kastanien 14/Rückseite des Hauses, ist jeden Mittwoch von 16 bis 18 Uhr besetzt. Sie ist unter Telefon 069 26947550 oder per E-Mail unter „ImDialog.sachsenhausen[at]t-online[dot]de“ zu erreichen.