Open Stage im Museumspark Brasilianische Rapper in Sachsenhausen zu Gast

Guaraní-Rapper auf dem Balkon des Weltkulturen Museums. Foto: Faure

Sachsenhausen (jf) – Sie nennen sich Wera MC und Brô MC’s und sind Rapper. Mit Brô MC’s ist es gelungen, die erste indigene Rap-Gruppe Brasiliens nach Deutschland zu holen – eine Premiere für die jungen Männer, zwei Brüderpaare.

Drei Musiker, ein Brüderpaar von Brô MC’s und Wera MC, stehen auf dem Balkon des Weltkulturen Museums, schreien ihre Texte hinaus. Es geht um ihre Dörfer, in denen Armut, Gewalt und Leid herrschen. Wera MCs Text heißt: „Dieses Land gehört den Indianern, nicht den Weißen. Brasilien war bewohnt und wurde überfallen. Ein großes Paradies, zerstört. Verwandelt sich in eine Hölle …“ „Red’ kein dummes Zeug“, lautet die Zeile in einem anderen Lied.

Wunsch nach besserem Leben im eigenen Land

Von Frauenfeindlichkeit ist in den Texten der Guaraní-Rapper übrigens nichts zu finden. Aber von Träumen und dem Wunsch nach einem besseren Leben im eigenen Land. Noch sind wenige Menschen im Garten hinter dem Weltkulturen Museum, die zuhören, sich im Rhythmus der Musik bewegen. Aber der Sound lockt Neugierige an.

Später kommen sich noch weitere Interessierte, vermutet Mona Suhrbier vom Museum, die sich intensiv mit den Guaraní-Indianern beschäftigt hat und sich nun mit um die Gastmusiker kümmert. Es geht um den Rap, um den gemeinsamen Tanz, die vereinende Musik. Wer die Texte verstehen möchte, kann sich im Haus die Übersetzungen holen. Der Gastaufenthalt der brasilianischen Guaraní-Musiker ist eine Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung „Entre Terra e Mar. Zwischen Erde und Meer. Transatlantische Kunst“, die bis zum 26. August im Haus am Schaumainkai 35 zu sehen ist.