Ramona I. herrscht jetzt für ein Jahr Buntes Brunnenfest in Sachsenhausen lockt Besucher

Sachsenhausen (ms) –Vier Tage lang von Freitag, 18. August, bis Montag, 21. August, wurde in Sachsenhausen auf dem Paradiesplatz das 527. Sachsenhäuser Brunnenfest gefeiert. So recht glücklich mit dem Wetter war Dieter Breidt, Präsident der Brunnen- und Kerbegesellschaft (BKG) nicht, denn am Freitag weinte der Himmel heftig über die Entthronung der Brunnenkönigin Laura I.

Moderiert wurde der Abend von Dieter Breidt. Als erstes musste er dem Publikum mitteilen, dass der Brunnenschultheiß Hans Otto Porzelt im Krankenhaus liegt. Für ihn sprang an diesem Abend Erhard Römer ein, der stellvertretende Vorsitzende der BKG. Begrüßen konnte er den Schirmherrn Uwe Becker, Bürgermeister von Frankfurt. Laura I. begrüßte das Publikum und wünschte einen schönen Abend.

In einem Jahr Regentschaft habe sie viele Erfahrungen gesammelt und Bekanntschaften gemacht. Das Jahr ginge allerdings schnell vorüber. Auch die anderen Königinnen dankten ihr. Dann sang die Sachsenhäuser Sängerin Donna ein Abschiedslied für Laura. Becker wies darauf hin, dass das Fest, seit 1490 Tradition habe. Karin II. und Jennifer II. umrahmt von weiteren Ex-Brunnenköniginnen entkrönten Laura I. Breidt dankte Ulli Nissen, die selbst vor einigen Jahren Schirmherrin war, Mitglied der BKG ist und stets einen Preis für die Tombola stiftet. Die Berlin-Reise wird diesmal – da es keine Tombola gibt – beim Gickelschmiss an denjenigen gehen, der den Gickel am schnellsten schlägt.

Schirm, Teller und Apfelweinglas als Ehrengeschenke

Dann erhielt Uwe Becker als Ehrengeschenke einen Schirm, einen Teller und ein Apfelweinglas. Erhard Römer stellte Ramona I. vor. Ihre Krone wurde ihr von ihrer Vorgängerin Laura I. und ihrer Mutter im Haar festgesteckt. Mit der Proklamation war die Kürung beendet. Vor Ramonas Antrittsrede zeigten die Dortelweiler einen lebhaften Tanz. Ramona I. erklärte: „Mein Traum wurde wahr. Ich bin stolz, beim 527. Brunnenfest die 60. Brunnenkönigin zu sein.“ Dann ging sie auf die Bedeutung des Elements Wasser ein und dankte ihren Eltern, ihrem Mann und den Kindern sowie dem Karnevalverein „Die Schnaken“.

Vor der Brunnenbegehung war der Paradiesplatz gut gefüllt. Roy Hammer und die Pralines heizten dem Publikum so richtig ein. Zur historischen Brunnenbegehung am Samstag kam auch Oberbürgermeister Peter Feldmann. „Die Majestäten wechseln. In Frankfurt geht alles doppelt so schnell. Die Stadt war schon immer weltoffen. Ihren Feinden haben sie die Tore geöffnet, sie versorgt und bisweilen auch später geheiratet,“ sagte Feldmann. Ramona I. dankte dem Oberbürgermeister und auch dem Ortsvorsteher Christian Becker für die Begleitung bei der Brunnenbegehung.

Dieter Breidt war Brunnenschultheiß

Zum Auftakt wurde der Paradiesbrunnen mit Apfelwein geweiht. Dieter Breidt übernahm an diesem Abend das Amt des Brunnenschultheiß und trug jeweils die Geschichte des Brunnens vor. Der Schirm des Schirmherrn kam auch zum Einsatz: Während der Begehung regnete es erneut. Die nächsten Brunnen waren der Georgsbrunnen, der Hirschbrunnen, der Frau-Raucher-Brunnen und der Artischockenbrunnen. Am Sonntag stand nach dem Brunch ein Kinderfest auf dem Programm, das mit der Kinderbrunnenbegehung endete.

Rund 20 Jungen und Mädchen hatten sich am Paradiesbrunnen eingefunden. Ramona I. hatte als Märchen „Brüderchen und Schwesterchen“ von den Brüdern Grimm mitgebracht, das sie in fünf Abschnitte – für jeden Brunnen einer – unterteilt hatte. Aufmerksam lauschten die Kinder der Geschichte. Die Spannung stieg mit jedem Abschnitt und so folgten die Kinder der Brunnenkönigin zum Georgs- und zum Hirschbrunnen. Von dort ging es weiter zum Artischockenbrunnen. Zum Abschluss wurde der Frau-Rauscher-Brunnen gewählt, dort endete das Märchen.

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