Nadja Bauernfeind zeigt Bilder in der Ausstellungshalle 1A Dramatik in Schwarz-Weiß

Kreidekurven auf schwarzem Tonpapier: Die Künstlerin Nadja Bauernfeind vor ihrem Bild „Hirnströme“. Foto: Faure

Sachsenhausen (jf) – Das Bild besteht aus sechs Teilen, ist insgesamt sechs Meter breit und 1,40 Meter hoch. Ein Großformat, dem nahezu die gesamte hintere Wand gegenüber dem Eingang der Ausstellungshalle 1A gehört. Weiße Kreidekurven – dünne, dicke, lange, kurze, manchmal verwischt, manchmal wie explodierend – bedecken das schwarze Tonpapier. Die Künstlerin Nadja Bauernfeind hat ihre Arbeit „Hirnströme“ genannt. Es ist eine von insgesamt zehn Bildern und Werkgruppen der Exposition „Start und Landung“.

Bauernfeind bevorzugt Schwarz und Weiß, geht – wenn überhaupt – sparsam mit Farben um, zum Beispiel im mit Pastellkreiden auf schwarzem Karton gezeichneten „Flughafen bei Nacht“.

Christoph Schütte führte die Besucher der Vernissage im Hof vor der Halle in die Ausstellung ein und verwies auf den Ehrengast Arnulf Winterhoff, der neun kleinformatige, bunte Landschaftsansichten an der ersten Wand auf der rechten Seite hinter dem Eingangstor beisteuerte. Bauernfeind und Winterhoff kennen einander seit der gemeinsamen Schulzeit, haben allerdings sehr unterschiedliche Stile.

Nadja Bauernfeind geht in die Natur, zeichnet Großformate auf der Wiese mit einem verlängerten Pinsel, der an einem Besenstiel befestigt ist. Oder sie arbeitet nach Fotos. In ihren Bildern werden Widersprüche deutlich; die Faszination riesiger Flugzeuge, die sich in die Luft erheben, die aber auch zusammenstoßen können, auf Startbahnen beispielsweise. Katastrophen sind ein Thema, das sie umtreibt, genauso wie die unglaublichen und bewundernswerten technischen Erfindungen, die allerdings auch gigantische Zerstörungen anrichten können. Den Großstadtschluchten und Unfällen setzt sie nahezu idyllische Landschaften entgegen.

Zur Ausstellung ist ein Katalog mit dem Titel „Die Welt, bedrohte Schönheit“ erschienen, der weit mehr Bilder als die in der Exposition gezeigten sowie zusätzlich fachkundige Erläuterungen enthält. Der Katalog und die Bilder in der Ausstellungshalle können erworben werden.

Die Schau in der Schulstraße 1A ist bis zum 22. August mittwochs und donnerstags von 18 Uhr bis 20 Uhr, freitags, samstags und sonntags von 14 Uhr bis 18 Uhr zu sehen.