Die Kooperative: frische Produkte und genossenschaftliches Konzept Die Gemeinschaft ist das Ziel

Obst und Gemüse wird verladen: Die Kooperative bringt die Ernte in Depots, wo sie die Mitglieder abholen können. Foto: Mohr

Oberrad (zmo) – Mal schnell noch am Abend im Supermarkt Salat, Eier und Brot kaufen. Kann man natürlich machen, einfacher, frischer und nachhaltiger ginge es aber, wenn man sich einer Genossenschaft anschließen würde. „Die Kooperative“ in Oberrad ist ein Beispiel dafür, wie man mit Obst und Gemüse, aber auch Eiern, Brot und Geflügel eine Alternative zu den Supermärkten anbieten kann. Wer obendrein noch biologisch orientierte Landwirtschaft näher kennenlernen möchte, hat die Möglichkeit, selbst auf den Äckern der Kooperative mitzuhelfen und gemeinsam mit den Produzenten und anderen Mitgliedern zu entscheiden, was angebaut wird und wie artgerechte Tierhaltung aussehen soll.

„Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Selbstverwaltung. Es gibt keine Investoren, keine Konzerne, die über die Ausrichtung und Tätigkeiten der Genossenschaft entscheiden. Das übernehmen ausschließlich die Mitglieder.“ Dies sind fest verankerte Grundprinzipien, die auch für die Kooperative in Oberrad gelten. Begleite Deinen Salatkopf vom Saatkorn bis auf Deinen Teller – so verstehen die Gründer und Geschäftsführer der Kooperative, Silas Müller und Christoph Graul, die Mitgliedschaft in ihrer Genossenschaft. „Die Ernteanteile sind das Ergebnis gemeinschaftlichen Engagements. Wir wirtschaften und gestalten unsere Unternehmung gemeinschaftlich, solidarisch und gemeinwohlorientiert“, so geben die beiden zu verstehen, dass die Kooperative ein Unternehmen für alle sein soll.

2018 startete die Kooperative um Müller und Graul und konnte schon nach wenigen Wochen 80 Mitglieder von der Idee einer Genossenschaft überzeugen. Aktuell sind es mittlerweile mehr als 700 und es werden ständig mehr. 15 Mitarbeiter inklusive Azubis, einem Flüchtling und einem Behinderten gehören zum Stammteam der Kooperative auf der „Cityfarm“ in Oberrad. Wer ein freiwilliges ökologisches Jahr antreten will, wird bei der Kooperative mit offenen Armen empfangen.

In Oberrad stehen der Genossenschaft fünf Hektar Ackerland zur Verfügung – davon ein Hektar Gemüseanbau Freiland, 3000 Quadratmeter unter Glas, vier Hektar Gründüngung, welche die Fruchtfolge des Gemüsebaus und die Legehennenhaltung in zwei mobilen Ställen miteinander verbindet.

Auf der Cityfarm wird vor allen Dingen Gemüse wie Kartoffeln, Salate, Kohl und Karotten geerntet. Dort werden die bestellten Kisten für die Mitglieder gefüllt und an die 38 Depots rund um Frankfurt verteilt. Die Mitglieder können sich dann vom nächstgelegenen Depot ihre frische und biologisch angebaute Ware abholen. Alle weiteren Lieferanten und Kooperationshöfe, die eng mit der Kooperative zusammenarbeiten, kommen ausschließlich aus der umliegenden Region.

Wer Mitglied werden möchte, die Abläufe in der Kooperative kennenlernen will oder sich von der Qualität der Produkte überzeugen möchte und das gesamte Sortiment testen will, der hat die Möglichkeit einer dreimonatigen Probezeit, die jederzeit gekündigt werden kann. Auf der Website diekooperative.de finden Interessierte alles, was sie wissen wollen.