Rekord bei Gastausstellung German Design Award im Museum Angewandte Kunst

Ulrich Weinberg, Andrej Kupetz und Matthias Wagner K bei der Eröffnung der Ausstellung. Foto: Faure

Sachsenhausen (jf) – Der 1953 gegründete Rat für Formgebung vergab auf der Messe Ambiente in Frankfurt den German Design Award in 48 Kategorien. Aus über 4000 Einreichungen aus 50 Ländern – ein Rekord – wurden Produkte und Projekte von der 48-köpfigen Jury, deren Mitglieder aus zwölf Nationen kommen, 45 Mal mit Gold und 361 Mal als Gewinner ausgezeichnet.

Die Personality-Ehrung wurde in diesem Jahr Hasso Plattner zuteil. „Als Gründungsmitglied und ehemaliger Vorstandsvorsitzender von SAP widmet sich Plattner seit seinem Rückzug aus dem operativen Geschäft verstärkt dem Thema Design Thinking. Die Jury des German Design Award sieht Verdienste des Design Thinking unter anderem in der Verbesserung des Interactive Design, das durch die zunehmende Digitalisierung unabdingbar geworden ist“, heißt es dazu in einer Pressemeldung. Plattner selbst äußerte sich so: „Ein wichtiges Element im Design von Interaktion ist die Einfachheit. Einfachheit bedeutet nicht Mangel an Funktionalität, sondern die klare und schnell erfassbare Funktionalität.“

Zum German Design Award wurde eine Ausstellung im Frankfurter Museum Angewandte Kunst eröffnet. Bis zum 26. Februar werden im Foyer des Hauses die Gewinner aus dem Bereich Kommunikationsdesign, die fünf Newcomer-Finalisten und der Ehrenpreis Personality präsentiert. Damit ist der Rat für Formgebung zum vierten Mal mit einer Gastausstellung im Museum.

Inspiriert vom Bauhaus-Stil

Andrej Kupetz, Hauptgeschäftsführer beim Rat für Formgebung, verwies auf die drei Ausstellungsbereiche; Haptisches wird in zu Regalen zusammengestellten Quadraten gezeigt, an den Wänden sind Plakate zu sehen und in einem Black Palace kann man sich über ausgezeichnete audiovisuelle Arbeiten informieren. Laudator Ulrich Weinberg, Leiter der 2007 gegründeten School of Design Thinking am Hasso-Plattner-Institut in Potsdam bedauerte, dass Plattner die Auszeichnung nicht selbst entgegen nehmen konnte – die Eröffnung des Museums Barberini in Potsdam am 21. Januar 2017 habe ihn viel Kraft gekostet. „Plattner ließ sich vom Bauhaus inspirieren, aber Design ist inzwischen viel komplexer geworden. Wir brauchen jede Disziplin, um erfolgreiche Produkte und Projekte zu entwickeln“, sagte Weinberg. Eine Banking App der Deutschen Bank gehört ebenso zu den Winnern wie der Auftritt der Süddeutschen Zeitung zur Frankfurter Buchmesse.

Eine spezielle Erwähnung bekam das Buch „Bockenheimer Landstraße 102“ von Marc Zirlewagen, erschienen in den Henrich Editionen Frankfurt, Design in Zusammenarbeit mit BlazekGrafik Frankfurt. Als bester Newcomer wurde Produktdesigner Benjamin Würkner, der von 2009 bis 2015 an der Hochschule für Gestaltung Offenbach studierte, geehrt. Gemeinsam mit dem Gründer des Design- und Architekturstudio Spacekitchen Frankfurt, Architekt Markus Holzbach, kümmert sich das Team beispielsweise um Produktdesign von Audiosystemen, die Innenarchitektur einer Zahnarztpraxis und die Architektur eines Rechenzentrums.