Beim „Gickelschmiß“ ging es zu Urzeiten des Festes um einen lebendigen Hahn. Heute wird er ersetzt durch einen Tontopf oder ein Steingutgefäß. Jeder Kandidat hat drei Versuche, den „Gickel“ mit bis zu drei Schlägen mit einem Dreschflegel bei verbundenen Augen zu zerstören. Wem es gelingt, dem winkt ein Preis. In diesem Jahr mussten sich die vielen Zuschauer ein wenig gedulden, denn der „Gickelschmiß“ begann mit Verspätung. Dieter Breidt, der Präsident der Brunnen- und Kerbegesellschaft, wartete noch auf einen Moderator. Der erwies sich dann als wenig sachkundig und verteilte schon für kleine Absplitterungen am „Gickel“ Preise.
Reise nach Berlin als Hauptpreis
Der Höhepunkt war dann ein Kampf von fünf Kandidaten um den ersten Preis, eine Reise nach Berlin, gestiftet von der Bundestagsabgeordneten Ulli Nissen, die 2008 Schirmherrin des Festes war und seitdem der Brunnen- und Kerbegesellschaft eng verbunden ist. Hier ging es darum, wer die wenigste Zeit brauchte, um den „Gickel“ zu erlegen. Danach begann dann der Trauerzug durch Alt-Sachsenhausen mit viel Wehklagen um den Tod der Kerbesymbole wobei Daniela Reza das Oberklageweib abgab.
Der Abschluss des 528. Brunnenfestes war dann die Verbrennung von „Babette und Balser“. Aufmerksam beschützt von der Freiwilligen Feuerwehr Oberrad mit Paul Allerberger an der Spitze, der in den vergangenen Jahren auch den „Gickelschmiß“ gekonnt moderiert hatte. Er hüllte die Brunnenkönigin Ramona I. in Schutzkleidung und drückte ihr die Löschspritze in die Hand. So löschte sie dann am Ende die letzten Reste des verbrannten Pappsarges.