Aus Fremden werden Freunde Gottesdienst auf dem Römerberg am Pfingstmontag

Besucher aus vielen Frankfurter Gemeinden hatte der traditionelle Pfingstgottesdienst am Pfingstmontag auf dem Römerberg bei sommerlichem Wetter und strahlendem Sonnenschein gelockt. Das Lied „Gottes Liebe ist so wunderbar“ untermalten die Besucher mit Gesten. Foto: Schieder

Bornheim/Sachsenhausen (ms) – Strahlendes Sommerwetter lockte am Pfingstmontag viele Besucher zum traditionellen Pfingstgottesdienst auf den Römerberg. Nicht nur alle Bänke waren besetzt, sondern viele Besucher standen im Umkreis um die Bühne, die vor der Alten Nikolaikirche aufgebaut waren. Gekommen waren Besucher aus vielen näher und ferner liegenden Gemeinden Frankfurts.

Der Open-Air-Gottesdienst stand unter dem Motto „Gottes Liebe geht unter die Haut – Damit aus Freunden Freunde werden“. An dem Gottesdienst wirkten außer Stadtdekan Dr. Achim Knecht auch Pfarrerin Andrea Braunberger-Myers, Jugendliche aus Frankfurt. Prodekan Holger Kamlag, Axel Kaufmann, Vorsitzender des Ausschusses für Ökumene und Interreligiösen Dialog, Dr. Irmela von Schenk, die stellvertretende Vorsitzende der Evangelischen Kirche Frankfurt, Stadtjugendpfarrer Christian Schulte und Pfarrer Gerhard Wegner von der evangelischen Gehörlosengemeinde, mit.

Für den musikalischen Rahmen sorgten die Band T.A.P., der Chor SurPraise, Blech pur und Posaunenchöre der Propstei Rhein-Main unter der Leitung von Bernhard Kießig. Zur Einführung gab es einen Warm-up-talk mit Gästen aus der Partnerkirche in Ghana und einem Ansingen der Lieder. Begrüßung und Votum übernahm Pfarrerin Braunberger-Myers. Lieder spielten in diesem Gottesdienst eine große Rolle und bei „Gottes Liebe ist so wunderbar“ waren alle zum Mitmachen aufgefordert.

Überbrückung kultureller und anderer Differenzen

Angesichts der Tatsache, dass vor 50 Jahren der Theologe und Bürgerrechtler Martin Luther King ermordet wurde, dessen Kampf gegen Rassismus und für Gleichberechtigung sich längst nicht erledigt hat, predigte Stadtdekan Knecht zum Motto des Tages und erklärte, Gott liebe alle Menschen. Es geht an Pfingsten, so Knecht, auch um die Überbrückung kultureller und anderer Differenzen. Wie schon die von Jugendlichen als szenische Lesung vorgetragene Pfingstgeschichte, wie sie in der Apostelgeschichte 2, 1 bis 13 zu lesen ist, deutlich machte, steht das Fest für den Geist, der Menschen über Grenzen hinweg verbindet und befreit, der wach macht für das Erkennen von Ungerechtigkeit und den Einsatz für Gerechtigkeit.

Die Kollekte des Gottesdienstes war je zur Hälfte für die Partnerkirche in Ghana und die Arbeit von FIM, dem interkulturellen Beratungszentrum für Migrationen und ihre Familien bestimmt. Danach begann das internationale Fest im Dominikanerkloster. Gemeinden aus Afrika, Asien, Amerika und Europa erwarteten die Gäste mit kulinarischen Genüssen aus vielerlei Küchen der Welt sowie mit einem Kultur- und Kinderprogramm im Klosterhof. Der Tag wurde mit einem Gotteslob in der Heiliggeistkirche beschlossen.