Diese Erfahrungen haben die Schüler der Klasse 3d der Engelbert-Humperdinck-Schule mit ihrer Lehrerin Angela Wanke gemacht, die in der Oberräder Gärtnerei „Solidarische Landwirtschaft Solawi-maingrün“ beim städtischen Bildungsprogramm „Entdecken, Forschen und Lernen im Frankfurter Grüngürtel“ einen ganzen Tag lang am Grüne- Soße-Projekt teilgenommen haben.
Das Angebot „Sieben Tage, sieben Kräuter“ verbindet die aktuelle Fragestellung von gesunder, klimafreundlicher Ernährung durch regionale Lebensmittel im Umfeld der Großstadt. In diesem Projekt erleben die Klassen aus Frankfurter Grundschulen hautnah die Arbeit in einem Gartenbaubetrieb und erfahren, was saisonale Lebensmittel mit unserem Klima zu tun haben. Schon seit 2007 wurde das Angebot vom Verein „Umweltlernen in Frankfurt“ entwickelt und erfreut sich in zahlreichen Schulen dauerhaft großer Beliebtheit.
Dass laut Statistik ein Fünftel aller Schüler unter 18 Jahren unter Essstörungen leiden, ist eine Entwicklung, bei der auch die Stadt nicht tatenlos zusehen will. „Fast Food“ hat bekanntermaßen einen nicht unerheblichen Anteil daran – das soll mit den Kindern aufgearbeitet werden. Aus diesem Grund unterstützt auch das Stadtschulamt Frankfurt die Aktivitäten zu gesunder Ernährung und Gesundheitserziehung.
Dass den Kindern der 3d gesunde Ernährung auch schmackhaft gemacht werden kann, das zeigte sich auf der Gartenanlage Solawi-maingrün von Irmtraud Schmid in Oberrad. Zunächst wurden die Kinder fachkundig durch die Welt der Frankfurter Kräuter geführt. Von Petersilie, Schnittlauch, Kerbel, Sauerampfer, über Borretsch, Pimpernelle und Kresse lernten sie, dass sie die Zutaten für die Grüne Soße sind, auf die ein richtiger Frankfurter kaum verzichten kann. Hinzu kommt, dass dieses Gericht nicht nur gut schmeckt, sondern auch gesund ist.
Darüber hinaus erfuhren die Mädchen und Jungen, dass Wildkräuter, wie der Spitzwegerich gegen Insektenstiche und bei Brennnessel-Juckreiz helfen und dass Vogelmiere sowie Borretschblüten essbar sind und Salaten eine besondere Geschmacksnote geben.
Ganz bewusst wurde mit „Solawi-maingrün“ eine Gärtnerei ausgesucht, die natur- und landschaftsverträglich Gartenbau im Grüngürtel betreibt und damit für gesunde Ernährung durch regionale Lebensmittel sorgt. „Das Bewusstsein jedes einzelnen zu schärfen und durch klimafreundliches Essen unsere Zukunft mitzugestalten, ist für uns das Wichtigste“, erklärt Barbara Clemenz vom Verein „Umwelt Lernen in Frankfurt“. „Jede Familie sollte möglichst regional, saisonal, bio und verpackungsarm einkaufen – ohne erhobenen Zeigefinger, aber mit Genuss“, findet Barbara Clemenz von Umweltlernen in Frankfurt.