Immer mehr Frauen melden sexuelle Übergriffe

Frankfurt (red) – Nach der aktuellen Berichterstattung über die Vorfälle in Köln und anderen Städten melden sich auch bei der Frankfurter Polizei immer mehr Frauen, die nach eigenen Angaben an Silvester Opfer sexueller Nötigung geworden sind. Mittlerweile ermitteln die Beamten in 15 Fällen und haben eine eigene Arbeitsgruppe „Steg“ eingerichtet. Der Name bezieht sich dabei auf den Eisernen Steg, in dessen Umfeld die Taten gegen Mitternacht stattgefunden haben sollen.

Zunächst hatten sich drei junge Frauen zwischen 20 und 21 Jahren am Dienstag der vergangenen Woche bei der Polizei gemeldet. Ihren Angaben zufolge wurden sie gegen 0.20 Uhr am Eisernen Steg/Mainkai von zirka zehn Männern mehrfach massiv unsittlich berührt.

Drei weitere Frauen aus Südhessen erstatteten ebenfalls Anzeige wegen eines ähnlichen Vorfalls, der sich bereits gegen 23 Uhr auf dem Eisernen Steg ereignet haben soll. Sie wurden von drei Männern am Gesäß angefasst. Einer der Frauen wurde dabei ihr Handy gestohlen.

Desweiteren gingen weitere Hinweise ein, bei denen Frauen unterschiedlichen Alters im Gedränge ans Gesäß, an die Brust oder in den Intimbereich gefasst worden ist. Dabei sei in einem Fall ebenfalls versucht worden, ein Handy zu stehlen.

Wie die Polizei mitteilte, ähneln sich die Beschreibung der Täter größtenteils. Die Geschädigten sprechen von Männergruppen arabischer beziehungsweise nordafrikanischer Herkunft. Die Ermittlungen in allen 15 Fällen laufen. Zum Vergleich: Im Vorjahr wurde in der Silvesternacht ein Fall sexueller Nötigung angezeigt. Polizeipräsident Gerhard Bereswill: „Die Arbeitsgruppe arbeitet mit Hochdruck daran, die Sachverhalte aufzuklären“.

In diesem Zusammenhang ist die Polizei unbedingt darauf angewiesen, dass sich weitere Betroffene und auch Zeugen melden. Die Beamten sind auch an privaten Fotos und Videos interessiert, die bei der Identifizierung von Tatverdächtigen helfen können.

Festnahmen nach Diebstählen

Opfer, Zeugen und Hinweisgeber werden gebeten, sich unter Telefon 069 75553111 oder bei der örtlichen Dienststelle zu melden.

Außerdem wurden in der Silvesternacht mehrere Taschendiebstähle in Sachsenhausen und der Innenstadt angezeigt.

Die Beamten nahmen zehn Männer im Alter zwischen 15 und 27 Jahren fest, die im Verdacht stehen, die Taschen- oder Trickdiebstähle begangen zu haben. Nach eingehender Prüfung steht nunmehr fest, dass es sich bei den Festgenommenen um Asylbewerber beziehungsweise Flüchtlinge handelt, von denen sechs im Jahr 2015 und die anderen zwischen 2010 und 2014 aus Nordafrika eingereist sind.

Ein Tatverdächtiger befindet sich in Untersuchungshaft, vier wurden dem Jungendamt vorgeführt. Die anderen Personen wurden nach Durchführung der polizeilichen Maßnahmen aus dem Gewahrsam entlassen.