Kirchengemeinde sammelt für den guten Zweck Lichtermarkt und Benefizkonzert um die Lukaskirche

Die Kinder der Gemeindejugend bereiten leckere Crêpes mit Nutella für die Besucher zu. Fotos (2): Schieder

Sachsenhausen (ms) – Zum „Lichtermarkt“ hatte die Maria-Magdalena-Gemeinde vor der Lukaskirche eingeladen. Der Erlös ist für die Lazarus-Wohnsitzlosenhilfe bestimmt. An mehreren Ständen vor dem Eingang zum Gemeindesaal wurden Kekse, Marmeladen und allerlei Selbstgefertigtes verkauft. Es gab auch einen kleinen Flohmarktstand. 

Die Gemeindejugend bot Crêpes und Schmalzbrote an. Der Kerzenschein verlockte auch so manchen Passanten, den Markt zu besuchen. Im Gemeindesaal gab es nicht nur Kaffee, Tee und Kuchen, sondern auch Bastelangebote für die Kinder. In der Kirche wartete ein besonderer Höhepunkt auf die Marktbesucher: Das Konzert desJugend-Musik-Ensembles. Seit vielen Jahren gibt das 1998 von Christian Münch-Cordellier gegründete Ensemble Benefizkonzerte zugunsten der Lazarus-Wohnsitzlosenhilfe. In diesem Jahr hatten sie das Motto „Ein feste Burg – 500 Jahre Reformation“ gewählt.

Neben dem Konzert in der Lukaskirche, spielten sie auch in der Lutherkirche für den guten Zweck. Sie verlangten keinen Eintritt und hofften auf großzügige Spenden für Lazarus. Das Konzert in der fast vollständig besetzten Kirche begann mit der finnischen Skizze „Aus der Kalevala“ von Alexander Glasunow. Die Kalevala ist das finnische Nationalepos, vergleichbar mit dem Nibelungenlied. Es folgte zum zehnten Todestag von Kurt Schwaen seine Variationen über das niederländische Reformationslied „Hört ihr den Trommelschlag“. Zum 200. Geburtstag von Niels Wilhelm Gade erklang sein Stück „Nachklänge von Ossian“. Er war ein Freund und Kollege von Felix Mendelssohn Barthholdy und nach ihm Kapellmeister des Gewandhauses in Leipzig.

Musiker erhalten viel Beifall

Vor der Pause gab es dann eine Uraufführung von „Musica seriosa“ von Diana Cemerytè, die sie dem Leiter des Jugend-Musik-Ensemble und dem gesamten Orchester gewidmet hat. Die junge Komponistin stammt aus Litauen und wohnt heute in Eschborn. Das Stück wurde durch das berühmte Lied Martin Luthers „Ein feste Burg ist unser Gott“ inspiriert. Für den Ensembleleiter Christian Münch-Cordellier und die Komponistin, die bei der Uraufführung anwesend war, gab es viel Beifall.

Nach der Pause, in der sich die Konzertbesucher im Gemeindesaal mit Kaffee und Kuchen stärken konnten, brachte das Orchester Felix Mendelssohns Sinfonie Nr. 5 d-Moll „Reformation“ zu Gehör. Der letzte Satz des Werkes nimmt auch auf das Reformationslied Bezug. Das Werk wurde erst lange nach dem Tod des Autors gedruckt und aufgeführt. Mit der Zusammenstellung der Werke sind Münch-Cordellier und das Ensemble auch ihrem Motto treu geblieben, selten gespielte Werke einzustudieren. Im nächsten Jahr feiert das Jugend-Musik-Ensemble sein zwanzigjähriges Bestehen mit zwei Jubiläumskonzerten.

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