Die ganze Welt auf der Großleinwand Lucas-Filmfestival beginnt bald wieder

Annalena (von links), Aki, Oskar, Jan Alexander, Julia Fleißig, Rosalie und Carla vor Roboter „Robbi“, jüngstes Geschenk der Wüste Film GmbH und Uwe Kolbe an das Filmmuseum. Das Exponat stammt aus dem Film „Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt“. Foto: Faure

Sachsenhausen (jf) – Ein Junge im Superman-Kostüm steht auf der Fensterbank. „Villads!“, ruft jemand entsetzt. Was treibt der Sechsjährige? Entweder steckt er Menschen mit seinen Ideen an – oder er bringt sie an den Rand des Wahnsinns. Der Film „Villads aus Valby“ gehört zu den acht Langfilmen in der Alterssektion ab acht Jahren und ist einer von mehr als 70 Filmen aus 35 Ländern, die Zuschauer zwischen vier Jahren und ab 18 Jahren in der Woche vor den Herbstferien in den Frankfurter Spielstätten Deutsches Filmmuseum, Cinema und CineStar Metropolis und in der Region beim Lucas-Filmfestival sehen können. 

„‘Lucas’ ist das älteste Festival für junge Filmfans und mehr als Mainstream, es ist großes Kino. Die Filme entfalten erst auf der Leinwand ihre wirkliche Ausstrahlungskraft“, sagte Nikolaus Hensel, Vorstand des Deutschen Filminstituts. Oberbürgermeister Peter Feldmann hat wieder die Schirmherrschaft „aus Überzeugung und Genuss“ übernommen. 1975, zu einer Zeit, als Kinderfilme aus den Verleihen verschwanden, veranstalteten das Kommunale Kino Frankfurt und der Hessische Rundfunk die erste Kinderfilmwoche – das waren die Wurzeln von „Lucas“, wie das Festival seit 1995 heißt. Ein Trailer mit witzigen, über einen Zeitstrahl morphenden Figuren zeigt die Entwicklung.

Festivalleiterin Julia Fleißig informierte über das Programm, das für drei Alterssektionen gedacht ist. In der Reihe „Minis“ sollen die über Vierjährigen angesprochen werden, in den Sektionen ab acht Jahren und ab 13 Jahren gibt es Wettbewerbe um die besten Lang- und Kurzfilme. „Am Dienstag, 3. Oktober, findet ab zehn Uhr im Deutschen Filmmuseum ein Familientag statt. Der Eintritt ist frei.“ Die Besucher können sich über Filmcastings und Stunts informieren, an einem Schauspielworkshop und an einem Quiz teilnehmen. Oder einfach nur Filme sehen, die tollen Ausstellungsstücke des Museums bestaunen und sich in einer Bluebox in ihren Lieblingsfilm beamen.

Den Filme-Machern begegnen

Das Besondere des Festivals sind nicht nur die Filme, sondern auch die Begegnungen mit den Machern – Gespräche und Workshops mit Filmschaffenden gehören zum Konzept. „Eine solche Entwicklung des Festivals war nicht vorhersehbar“, sagte Patrick Schaaf, Hessen-Film und Medien. Es ist tatsächlich eine spannende Geschichte, nachzuvollziehen in einer „Best of“-Reihe. Seit 2015 gibt es das Filmmobil, es bietet Schülern in ganz Hessen die Möglichkeit, Grundbegriffe und Methoden der Filmanalyse zu erlernen und Filme intensiv vor- und nachzubereiten – auch außerhalb Frankfurts und unabhängig von der Festivalwoche.

Rosalie, Aki, Jan Alexander, Annalena, Oskar und Carla von der Kinder- und Jugendjury freuen sich auf spannende, erlebnisreiche und bewegende Festivaltage. Und tausende andere Mädchen und Jungen mit ihnen. Mehr Informationen gibt es unter www.lucas-filmfestival.de.