Kinderbeauftragte: Ergebnisse der ersten Kindersprechstunde beim Goetheturmfest Mehr Schatten für Spielplätze

Die Flagge der Kinderbeauftragten beim Goetheturmfest.

Sachsenhausen (red) – Das Angebot der ersten Kindersprechstunde für Sachsenhausen-Süd, die beim Goetheturmfest stattfand, fand großen Anklang. Christine Wendel-Roth, Kinderbeauftragte für Sachsenhausen-Süd, präsentiert die Ergebnisse der Sprechstunde.

Weniger Autos, bessere Schulwege – dabei wurde vor allem die Martin-Buber-Schule genannt –, mehr Wasserspielplätze, mehr Sauberkeit auf Spielplätzen und weniger „Hundekaka auf Straßen“, bevorzugt Sand als Fallschutz, breitere Bürgersteige und gute Radwege, ein Roller-/Pumptrackplatz, mehr Feste und Freizeitangebote, ein Kindersportklub, mehr Trinkbrunnen – all das waren Themen, die die kleinen Besucher genauso wie ihre Eltern bei der Kindersprechstunde äußerten. Am Kinderbeauftragtenstand befasste sich rund ein Drittel der Anregungen mit dem fehlenden Schatten auf Spielplätzen. Diesbezüglich hatte Wendel-Roth Bitten von Eltern bereits im Vorfeld der Kindersprechstunde an den Ortsbeirat 5 weitergeleitet die den Spielplatz Goetheblick am Sachsenhäuser Landwehrweg im Fokus hatten. „Dort ist der Sandspielbereich der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt“, kritisierten die Eltern. Der Ortsbeirat 5 stellt nun einen Betrag aus den Ortsbeiratsmitteln bereit, mit dem die Installation eines Sonnenschirms unterstützt wird. „Der Klimawandel macht vor Spielplätzen nicht halt und die Pandemie hat dafür gesorgt, dass sich Familien häufiger draußen aufhalten. Die Gefahr von Sonnenstichen genauso wie von Verbrennungen, etwa durch zu heiße Kontaktflächen von Rutschen, ist für Kinder größer als für Erwachsene“, sagt Wendel-Roth.

Laut einer Stadtverordnetenanfrage wolle der Magistrat in den kommenden Jahren vorzugsweise mit „Bäumen und Großsträuchern“ Abhilfe schaffen, weil Sonnenschirme und -segel die kostenintensivere Variante seien. „Dann zieht es sich für Jahre hin, bis die Beschattung vorhanden ist. So lange können die Frankfurter Kinder aber nicht warten. Beispielsweise am Spielplatz Bischofsweg (Lerchesberg) wird auch ein Sonnenschirm für den Sandspielbereich benötigt und ist die Rutsche der Sonne ausgesetzt“, mahnt die Kinderbeauftragte.

Auch die mehrfach geäußerte Forderung nach Spielgeräten, die für verschiedene Altersgruppen bespielbar sind, damit Geschwisterkinder verschiedenen Alters denselben Spielplatz nutzen können, findet Eingang in die nächste Sitzung des Ortsbeirats 5 durch den Antrag für ein Reckstangenset für den Spielplatz am Grethenweg. Damit wird dem Wunsch der Kinder vom dortigen Kinderzentrum entsprochen. Das Spielgerät soll ebenfalls durch Mittel aus dem Ortsbeiratsbudget teilfinanziert werden. Weiterhin wird das bald kommende neue Klettergerüst auch mehr Möglichkeiten für größere Kinder bieten.

Ein weiteres Thema war, einige größere Spielplätze mit Toiletten auszustatten. Anträge für Komposttoiletten auf einigen Spielplätzen im Frankfurter Süden wurden kürzlich durch den Magistrat abgelehnt. Diesbezüglich hofft Wendel-Roth, dass das in der Fertigstellung befindliche Toilettenkonzept der Stadt Frankfurt „Spielplätze mit berücksichtigt und zum Beispiel für den Seehofpark eine gute Lösung findet“.

Bei der Kindersprechstunde sei natürlich nicht nur Kritik geäußert worden. Viele Besucher von außerhalb haben begeistert darauf reagiert, dass Frankfurt über ein Kinderbüro und Kinderbeauftragte verfüge und so den Kindern ermöglicht, bei Entscheidungsprozessen mitzuwirken.