Glück in allen Variationen Museum Angewandte Kunst stellt Programm für 2016 vor

Noch bis zum 6. März zu sehen: „Vom Verbergen.“ Dieser Raumteiler, entworfen 1981 von Ettore Sottsass, führt in die Ausstellung mit 30 Stücken aus dem Depot des Museums. Foto: Faure

Sachsenhausen (jf) – Eine Muschel verbirgt manchmal eine Perle in ihrem Inneren. Möbel und Koffer können Geheimfächer haben, Bücher geheime Botschaften enthalten. Noch bis zum 6. März ist die Ausstellung „Vom Verbergen“ im zweiten Obergeschoss des Museums Angewandte Kunst zu sehen.

Bis zum 31. Januar können Besucher die Schau „Mode bewegt Bild. The Fashion Film Effect“ erleben. Beide gehören zu den sieben Expositionen, die 2015 gezeigt wurden. Die Jahresbilanz, auf die Direktor Matthias Wagner K während der diesjährigen Programmvorschau zunächst einging, kann sich sehen lassen: Fast 127 000 Gäste hatte der Richard-Meier-Bau im vergangenen Jahr, 345 Objekte wurden restauriert, 97 Veranstaltungen fanden statt, Ankäufe in einem Volumen von 77 000 Euro wurden getätigt, das Museum erhielt Schenkungen im Wert von etwa 200 000 Euro und warb Drittmittel von 780 000 Euro von Stiftungen, Unternehmen und Privatpersonen ein. „2015 war für uns ein gutes, erfolgreiches und spannendes Jahr“, stellte der Hausherr fest.

Interessantes und Absurdes

Auch für 2016 hat man sich viel vorgenommen: Neun neue Expositionen stehen auf dem Programm, die Dauerausstellungen „Richard Meier. Ein Stilraum“, „Elementarteile. Aus den Sammlungen“ und „Stilräume. Aus den Sammlungen“ werden weitergeführt. Am 29. Januar eröffnet die Schau „Zeit Raum. Nach ‚Here’ von Richard McGuire“ den Ausstellungsreigen im neuen Jahr, dessen Themenschwerpunkt das Glück ist.

Im Februar wird erneut der German Design Award für vierzehn Tage zu Gast im Museum sein. Ebenfalls im Februar, und zwar am Dienstag, 16., wird die Depotschau „Glück und Verheißung“ eröffnet. Zu sehen sein wird dabei auch ein Ein-Cent-Stück aus jenem Land, das als Einziges das Streben nach Glück in die Staatsverfassung aufgenommen hat – den USA.

Mit eher regionalen Meisterleistungen, die weltweit für Furore sorgten, beschäftigt sich die Schau „100 Jahre Neue Typografie und Neue Grafik in Frankfurt“ (25. März bis 21. August). Der Besucher begegnet den Werken von Paul Renner, der 1927 die Schrift Futura entwarf, den Arbeiten von Hans Leistikow, Gunter Rambow, Günther Kieser.

Interessantes, Absurdes und Unerwartetes verspricht „Stefan Sagmeister. The Happy Show“ (23. April bis 25. September). Sagmeister kommt in Grafiken, Skulpturen, Installationen und humorvollen und surrealen Filmen dem Glück auf die Spur.

Füller als Designobjekt

Vielleicht als Pendant zum Glück: „Über Waffen. Fire and Forget 2“ (10. September bis 8. Januar 2017). Wie gehen wir mit Waffen und Gewalt um? Welche Widersprüche offenbaren sie in der Gesellschaft? Produktdesign steht im Mittelpunkt der Exposition „Lamy. Design als Prozess“ (24. September bis 26. Februar 2017). Sie ermöglicht einen Blick hinter die Kulissen des berühmten, vor 50 Jahren entworfenen Füllfederhalters. Wie das japanische Yokohama vom Fischerdorf zum Handelszentrum wurde erzählt die Fotoschau „Yokohama 1868 – 1912. Als die Bilder leuchten lernten“ (8. Oktober bis 29. Januar 2017). Zum Jahresende wird es olfaktorisch: „Ewig flüchtig. Duft zwischen Produkt, Information und Identität“ geht dem frühesten Sinn von Lebewesen, dem Riechen, auf den Grund – auch eine Duftorgel wird zu dieser Exposition gehören, die sich über das ganze Haus am Schaumainkai 17 erstreckt.

Matthias Wagner K und Dorothee Maas präsentierten ein vollgepacktes Jahresprogramm 2016, das neue Einsichten und Erkenntnisse, Überraschungen und manch glückliche Begegnung verspricht. Ergänzt werden die temporären und die Dauerpräsentationen von zahlreichen Veranstaltungen.