Von jungen Menschen für junge Menschen entwickelt Neuer Multimediaguide im Filmmuseum vorgestellt

Der sechszenjährige Rufus (links) und der dreizehnjährige Finn neben dem Helm der Star-Wars-Figur Darth Vader. Foto: Schneider

Sachsenhausen (zjs) – Jetzt ist er endlich da: Der neue kostenfrei auszuleihende Multimediaguide in Tabletform des Filmmuseums in Sachsenhausen. Zweieinhalb Jahre haben Kinder und Jugendliche in drei Gruppen daran gearbeitet, den elektronischen Führer für die Dauerausstellungen auf die Beine zu stellen.

Enthalten sind viele Interviews, Audiobeträge, Filmausschnitte und Fotos für die ganze Familie. „Die Verbindung von Text, Film und Musik ist dabei auf einzigartige Weise umgesetzt worden“, freut sich Direktorin Claudia Dillmann. Ihr liegt sehr am Herzen, dass Filmgeschichte als Bildungsgegenstand einen höheren Wert eingeräumt bekommt. Unterstützt wurde das Projekt von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt: „Die Vermittlungsarbeit von Museen ist Bildungsarbeit und für uns sehr wichtig.Wir unterstützen die umfangreiche Aufgabe der kulturellen Bildung, denn nur so können wir Menschen erreichen, die diesem Thema sonst eher nicht aufgeschlossen gegenüber stehen“, sagt Vorstandsvorsitzender Roland Kaehlbrandt.

Kinder erklären Filmgeschichte

Die drei Gruppen der insgesamt 50 Kinder und Jugendlichen waren in die Altersgruppen neun bis zehn, zwölf bis 15 und 16 bis 18 Jahre eingeteilt. In ihrer Sprache und für die Gleichaltrigen erklären sie das Museum: Da wird der Darth-Vader-Helm gezeigt, die Anfänge der Filmgeschichte mit Kinetoskop, vergleichbar mit einer Virtual-Reality-Brille aus den Zeiten Edisons, und der Schwarz-Weiß-Film. Aber auch Hintergrundinformationen wurden recherchiert etwa zum Alien-Stuntkostüm oder zum Kleid von Barbara Sukowa in Fassbinders Lola.

Der Schauspieler David Bennent, bekannt als Oskar aus der Blechtrommel, wurde über seine 40 Jahre zurückliegende Rolle interviewt und kam dafür extra nach Frankfurt. Ebenfalls musste Jost Vacano, Kameramann von „Das Boot“, den Fragen der jungen Leute Rede und Antwort stehen. Ein Blick hinter die Kulissen des Hauses gehört natürlich auch dazu und so kommen auch viele Mitarbeiter zu Wort und geben Einblick in eine Welt, die sonst verschlossen ist. Projektleiterin Barbara Dierksen ist voll des Lobes: „Das Projektziel ist erreicht: Von den beteiligten jungen Leuten zu erfahren, was sie am Filmmuseum schätzen, worüber sie mehr erfahren möchten und auch andere interessieren könnte“.