Stadtoberhaupt lehnt angekündigte Pachterhöhung ab OB Feldmann besucht Sachsenhäuser Wasserhäuschen

Oberbürgermeister Feldmann mit Wasserhäuschen-Betreiberin Elif Kalkan im Wasserhäuschen. Foto: Rainer Rüffer/ Stadt Frankfurt/p

Sachsenhausen (red) – Oberbürgermeister Peter Feldmann lehnt die angekündigte Pachterhöhung für Wasserhäuschen ab. Das Stadtoberhaupt sagte seine Unterstützung zu, als er sich am Freitag, 24. August, im Gespräch mit einer Trinkhallenbetreiberin in Sachsenhausen über die wirtschaftlichen Auswirkungen der steigenden Miete informierte. Gegen diesen Schritt hatten die Pächter in den vergangenen Tagen öffentlich protestiert.

Einzelne Betreiber von Wasserhäuschen erwarten um bis zu 73 Prozent steigende Sätze. Hintergrund ist eine durch das Amt für Bau und Immobilien veranlasste Steigerung, welche die Radeberger Brauerei als Zwischenmieterin nach eigenen Angaben weiterreicht. Die Kleinunternehmer befürchten daher, in Existenznöte zu gelangen. So rechnete etwa ein Pächter in Rödelheim aus, er müsse 28 Kästen Bier zusätzlich im Monat verkaufen, um die gestiegene Pacht zahlen zu können. Die vom Oberbürgermeister besuchte Betreiberin Elif Kalkan berichtete von ähnlichen Nöten.

Verkaufsstelle und sozialer Treffpunkt

„Ich sage es deutlich: Weg mit der Pachterhöhung!“, bezog Feldmann unmissverständlich Stellung. Dabei setzt er auf ein Spitzengespräch, das der für Liegenschaften zuständige Dezernent Jan Schneider mit der Radeberger-Gruppe führen will. Der Oberbürgermeister erwartet, dass dieses Problem schnell gelöst wird. Denn die Betreiber von Wasserhäuschen kämpfen mit einem immer schwerer werdenden Marktumfeld. Längere Öffnungszeiten von Supermärkten und rund um die Uhr geöffnete Tankstellen verschärfen das Wettbewerbsumfeld.

Feldmann hob die besondere Bedeutung der Trinkhallen hervor. Ursprünglich waren sie entstanden, um die Arbeiter mit sauberem Wasser zu versorgen. Mittlerweile dienen sie nicht nur als dezentrale Verkaufsstellen in den Stadtteilen, sondern auch als Treffpunkte mit wichtiger sozialer Funktion. „Hier findet das Leben statt, das Leben normaler Manchen in der Vielfalt der Stadt. Hier treffen sich deutsch und nicht-deutsch, Banker und Sozialarbeiter, Kinder und Rentner“, sagte der Oberbürgermeister. „Die Wasserhäuschen sind ein Eigenwert, ein Stück Frankfurter Kultur. Deshalb bin ich hier und unterstütze Sie!“, wandte er sich an die Betreiber der Trinkhallen.