Peter Feldmann auf Sommertour Oberbürgermeister trifft auf Fluglärm-Betroffene

Oberbürgermeister Peter Feldmann und Ursula Fechter kommen mit von Fluglärm Betroffenen in der traditionellen Apfelweinwirtschaft „Zur Buchscheer“ ins Gespräch. Foto: Faure

Sachsenhausen (jf) – Trotz Ferienzeit und Badewetter war der Garten der Traditionswirtschaft „Zur Buchscheer“ gut besucht. Dabei hat Robert Theobald am Montagmittag eigentlich noch geschlossen. Doch für die Fluglärmgegner machte er eine Ausnahme: Oberbürgermeister Peter Feldmann und Ursula Fechter, Beauftragte für Fluglärmschutz, wollten mit Betroffenen ins Gespräch kommen.

„Als sich zur Jahrtausendwende erste Stimmen gegen die Belastung durch Fluglärm erhoben, hatten die Aktiven das Gefühl, dass keiner zuhört. Das hat sich geändert“, sagte Oberbürgermeister Peter Feldmann. Fluglärmgegner wurden im Mai 2015 trotz der Proteste aus den Reihen des Magistrats sogar im Kaisersaal empfangen.

Lärmpausen werden bemängelt

Fakt ist allerdings, dass die seit Mai 2016 eingeführten Lärmpausen nach Ansicht vieler Betroffener nicht wirksam seien. „Das muss man ernst nehmen“, sagte der Oberbürgermeister. Es gehe weiter um ein achtstündiges Flugverbot und Lärmobergrenzen ohne Interpretationsspielraum. Wie zur Bekräftigung dröhnt zeitgleich ein Flieger über der „Buchscheer“.

„Fluglärm ist nachgewiesenermaßen gesundheitsschädlich“, sagte Feldmann, „Gesundheit geht vor Profit.“ Dieser Maxime müsse sich politisches und ökonomisches Handeln schlussendlich unterordnen. Stadträtin Ursula Fechter, Gründungsmitglied der Bürgerinitiative Sachsenhausen, erinnerte: „1998 haben sich die ersten Bürgerinitiativen gegen Fluglärm gegründet. Seit Oktober 2016 gibt es die Stabsstelle Fluglärm in Frankfurt. Nun haben wir ein Team.“ Es sei geplant, zwei eigene Mess-Stationen zu errichten.

Stabstelle will im Internet informieren

Über eine eigene Webseite will die Stabsstelle künftig aktuell informieren. „Das Fluglärmschutzgesetz und das Luftverkehrsgesetz müssen unbedingt novelliert werden“, forderte Ursula Fechter. Nach dem Mittagessen und Gesprächen in der „Buchscheer“ ging Peter Feldmanns Sommertour in Sachen Fluglärm weiter zum Naturfreundehaus in Niederrad und zu einer Lärm-Mess-Station in Oberrad. Hausbesuche waren ebenfalls geplant.