Flaschen, Dosen, Plastik und Papier kommen in die Tüte Oberräder Pfadfinder sammeln Müll am Waldfriedhof

Falko Seyffarth mit einer Gruppe Wölflinge beim Müll sammeln. Foto: Faure

Oberrad (jf) – Die knapp 30 Pfadfinder, die sich an der Müllsammelaktion am Burgenlandweg in der Nähe des Waldfriedhofs Oberrad beteiligten, hoben in nur anderthalb Stunden eine Menge vom Waldboden auf: Bier- und Weinflaschen, Dosen, kaputtes Glas, Papier, ein Stück verbogenes Metall und Plastiktüten. „Die Kinder sind selbst auf die Idee gekommen, Müll zu sammeln“, erklärte Roland Schwarzfeld, Vorstand der Pfadfinder Drei Lilien Oberrad. Je nach Bedarf führen die Pfadfinder solche Aktionen in Absprache mit der Revierförsterei Oberrad durch. Die Försterei stellt auch die Geräte und sorgt für den Abtransport des Abfalls.

Ist der Müll in letzter Zeit mehr geworden? Schwarzfeld überlegte. „Mehr eigentlich nicht, aber anders. Zum Beispiel wird illegal Sperrmüll, ein alter Heizkörper war uns da aufgefallen, im Stadtwald entsorgt. Oder Hundekot, vorbildlich in eine Tüte gepackt, wird für alle sichtbar auf einen Baumstumpf gelegt, etwas weiter findet sich auf einem anderen Baumstumpf eine Dose, wie auf dem Präsentierteller.“ Bis zum Papierkorb ein paar Meter weiter hat es nicht mehr gereicht.

Wölflinge finden alten Blumentopf 

Falko Seyffarth war mit einer Gruppe Wölflinge unterwegs, sie sind die Jüngsten, erkennbar an den gelben Halstüchern. „Hier, ein Blumentopf!“, ein Junge hielt das Gefäß hoch. Der Topf hat nichts im Wald verloren und landete im Abfallsack. „Die Kinder sind oft und zu jeder Jahreszeit im Stadtwald, ihnen fällt auf, wenn es schmutzig ist. Außerdem ist die Müllsammelaktion Teil eines Umweltprojektes, in dem es auch um Energiegewinnung, Wasser und Wald geht“, erläuterte Schwarzfeld.

Die Drei Lilien sind überkonfessionell und ein freier Verein, sie haben über 50 Mitglieder und sind Teil der rund 800 Pfadfinder in Frankfurt, die in etwa 15 verschiedenen Gruppen organisiert sind. „Wir orientieren uns an den internationalen Pfadfindern“, bemerkte Schwarzfeld. Die Pfadfinder wurden bereits 1907 in England gegründet und sind beinahe weltweit verbreitet. Respekt, Zuversicht, Höflichkeit, Hilfsbereitschaft, Haltung, Übereinstimmung von Wort und Tat, einfaches und umweltbewusstes Leben sind wichtige Leitlinien. Da ist es selbstverständlich, dass nicht nur über einen sauberen Stadtwald geredet, sondern selbst mit angepackt wird.