Gemeinde sitzt „An einem Tisch“ Ökumenischer Pfingstgottesdienst auf dem Römer

Unter den Gästen waren auch Stadtverordnetenvorsteher Stephan Siegler und Kirchendezernent Uwe Becker. Foto: Schieder

Frankfurt (ms) – Der ökumenische Gottesdienst am Pfingstmontag auf dem Römerberg, den die evangelische Kirche ausrichtet, ist schon Tradition. In diesem Jahr stand er unter dem Motto „An einem Tisch“ und im Zeichen von „500 Jahre evangelisch“ im Gedenken an das Reformationsjubiläum. Bei herrlichem Sommerwetter waren 2.000 Menschen gekommen. Stadtdekan Achim Knecht gab bei der Begrüßung seiner Freude darüber Ausdruck. Unter ihnen waren auch Vertreter der Stadt wie Stadtverordnetenvorsteher Stephan Siegler, Oberbürgermeister Peter Feldmann und Kirchendezernent Uwe Becker. Die Katholiken wurden vertreten von Stadtdekan Johannes zu Eltz und Daniela Marschall-Kehrer, Vorsitzende der katholischen Stadtversammlung.

In seiner Predigt ging Volker Jung, Kirchenpräsident der evangelischen Kirche in Hessen und Nassau auf das Motto „An einen Tisch“ ein und nahm als Beispiel die Geschichte vom großen Gastmahl aus da sagte Jesus: „Wenn du ein Mittags- oder Abendmahl machst, so lade weder deine Freunde noch deine Brüder noch deine reichen Nachbarn ein, damit sie dich wieder einladen, lade Verkrüppelte, Lahme und Blinde ein. Dann wirst du selig.“ Auch Luther sei der Ansicht gewesen, dass man sich die Einladung an Gottes Tisch nicht erarbeiten oder verdienen müsse. Gott lade die Menschen ein, so wie sie seien. Es gehe um eine positive Zuwendung zu den Menschen, „Damit verträgt sich überhaupt nicht, Mauern und Zäune zu errichten“. Eine Aussage, die das Publikum mit viel Beifall aufnahm.

Während der Predigt fand in der nahen Kirche eine Kinderaktion statt, deren Ergebnis später auf der Bühne gezeigt wurde. Auch hier ging es um das Motto „An einem Tisch“. Wie stets gab es bei dem Gottesdienst viele Mitwirkende darunter zwei Pfarrer die ihn in Gebärdensprache für Gehörlose dolmetschten. Musikalisch umrahmt wurde er von der Band Habakuk von Pfarrer Eugen Eckert, Blech Pur, den Posaunenchören der Propstei Rhein-Main und dem Chor der Atterberry Chapel Frankfurt. Nach dem Gottesdienst moderierte Frank Lehmann das umfangreiche Programm des Tages. Er erklärte unter anderem: „Es entsteht heute immer mehr Reichtum ohne Blick auf das Gemeinwohl. Ein neuer Luther würde energisch darauf drängen, dass das Gemeinwohl oberstes Gebot ist. Es muss etwas passieren, um der Spaltung der Gesellschaft entgegenzuwirken.“

Auf dem Römerberg und dem Paulsplatz gab es ein Mittagsmahl und Tischgespräche mit prominenten Gästen. Am Nachmittag gab es unter anderem die Gelegenheit, das neue Haus der evangelischen Akademie Frankfurt zu besichtigen und viel Unterhaltung. Eine Attraktion war auch das große Luther-Quiz mit zum Teil recht kniffligen Fragen. Reißenden Absatz am Stand der EKHN fand auch die Playmobil-Figur Luther. Ebenfalls viel Beachtung fanden die zahlreichen Broschüren mit Informationen aus sozial-diakonischen Einrichtungen.