Hilfe kommt vom Himmel Susanne Reichert las in der „Grünen Soße“

Lust aufs Lesen machte Susanne Reichert ihrer Zuhörern im Restaurant „Grüne Soße“. Ihr Roman „Himmlisch gechillt“ gibt Einblicke in den Alltag einer fünfköpfigen Familie im Reihenhaus mit zwei pubertierenden Kindern. Foto: Schieder

Oberrad (ms) – Die Lesung von Susanne Reichert aus ihrem Buch „Himmlisch gechillt“ am vergangenen Samstag im Restaurant „Grüne Soße“ wurde zu einem amüsanten Abend. „Manche Bücher erfordern viel Recherche. Ich halte mich gerne an den Alltag und meine Einfälle“, begann Susanne Reichert. „In dem Buch geht es um die fünfköpfige Familie Schwarz mit zwei pubertierenden Kindern. Da steht man so mancher Situation ratlos gegenüber. Ich erzähle zwar aus meinen Erfahrungen, aber trotzdem ist es kein autobiografischer Roman.“

Fünf Abschnitte las sie dann aus „Himmlisch gechillt“ (344 Seiten, Taschenbuch, 12,50 Euro, Charles Verlag, ISBN 978-3-940387-79-0). Sie begann mit einer Szene am Sonntagmorgen im Reihenhaus, in der Marlenes Mann Carsten noch schläft, sie in die Küche kommt, wo die 15-jährige Sophie versucht einen Waffelteig zu produzieren. Weiter ging es mit einem typischen Szenario: Tochter Sophie braucht in der Schule einen USB-Stick für ein Referat mit Freundin Emma, den sie natürlich zu Hause vergessen hat.

Marlene ist in einer wichtigen Besprechung mit dem Chef und einer Autorin in dem Verlag, in dem sie arbeitet. Sie versucht, ihrer Tochter klar zu machen, dass sie nicht weg kann – und die meint: „Warum arbeitest du, wo Papa doch genug verdient.“ Doch Hilfe in der Not bekommt Sophie von Patenonkel Mario und Marlenes bester Freundin Birgit. Mario hat dabei einen Zusammenstoß mit der Schulleiterin und mokiert sich über deren schlecht sitzende Perücke. Auf der Konfirmandenfreizeit treibt Sophie mit Emma nicht nur manchen Unsinn, sie verliebt sich auch in Marko. Das endet mit Liebeskummer, schlechten Noten und einem Lehrer, der im Gespräch mit der Mutter völliges Unverständnis zeigt.

Die Ereignisse treiben auf ihren Höhepunkt zu als Weihnachten kommt und damit Familienbesuch. Jeder bekommt Geschenke – nur Marlene nicht. Da reißt ihr der Geduldsfaden, sie flieht in die Kirche zur Mitternachtsmesse und wird dort „himmlisch gechillt“. Während der Lesung sorgte Harald Andres mit seiner Gitarre und seinen Liedern für musikalische Kurzweil.