Ordnungscoach Lea Schuster gibt Tipps fürs Ausmisten und Sortieren Mit System raus aus dem Chaos

Lea Schuster aus Oberrad hält von klein auf gerne Ordnung. Foto: p

Oberrad (sh/red) – „Ordnung ist das halbe Leben“ heißt es in einem Sprichwort. Bei Lea Schuster aus Oberrad nimmt das Thema Ordnung einen weit größeren Stellenwert ein – und das schon von klein auf. Für die Ausübung ihres Berufs als Operationstechnische Assistentin ist ihr angeborener Ordnungssinn von Vorteil. Vergangenes Jahr hat sich die 25-Jährige als Ordnungscoach selbstständig gemacht und gibt in Anlehnung an ihren Lehrberuf mit „Operation Ordnung“ Tipps zur erfolgreichen Chaos-Bewältigung.

„Ordnung bedeutet nicht, dass man täglich aufräumen muss, sondern dass ein langfristiges Ordnungssystem entwickelt wird. Jedoch ist das Ordnungssystem genauso individuell wie jeder Mensch“, erklärt Lea Schuster. Es beginnt mit kleinen Schritten. „Nicht direkt den ganzen Kleiderschrank oder die Küche vornehmen, sondern erst einmal eine Kategorie: Zum Beispiel nur die Oberteile oder den Backschrank“, empfiehlt die Fachfrau. Alles in dieser Kategorie wird zunächst aus dem Schrank beziehungsweise Regal herausbefördert und dann wird jedes Stück einzeln in die Hand genommen. „Alles was kaputt, verfärbt oder abgelaufen ist, kann direkt weg. Ebenso was länger als ein Jahr nicht benutzt oder getragen wurde. Ausnahmen bilden lediglich Saisonartikel“, rät Lea Schuster. Bei Sachen, bei denen man sich unschlüssig ist, sollte man sich die Frage stellen, wie viel Freude man daran eigentlich wirklich hat – selbst wenn es etwas ist, das einem von einem lieben Menschen geschenkt wurde. Dann werden die übrig gebliebenen Dinge in Untergrüppchen kategorisiert. „Kleidung kann man zum Beispiel nach Regenbogenfarben sortieren, Backartikel nach Backformen, Lebensmitteln und Toppings“, schlägt Lea Schuster vor. Boxen für Kleidung und luftdichte, durchsichtige Behälter für Lebensmittel helfen beim Sortieren und seien vor allem beim Ausnutzen der Tiefe des Schranks oder Regals hilfreich, führt die Expertin weiter aus. Dann werden die Behältnisse noch mit entsprechenden Labels versehen. Geschafft! Danach darf man sich eine Belohnung gönnen und schließlich mit den aussortierten Sachen Gutes tun: „Es gibt viele Anlaufstellen dafür, etwa Sozialkaufhäuser oder Frauenhäuser.“

Ordnung zu schaffen war Lea Schuster schon früh eine Herzensangelegenheit. „Mein Kinderzimmer wurde regelmäßig von mir ausgemistet und alles Aussortierte habe ich vor die Zimmertür gestellt – sehr zur Freude meiner Familie. Danach habe ich die Gegenstände auch gerne auf dem Flohmarkt verkauft und damit mein Taschengeld aufgebessert“, berichtet sie.

Auch während der Ausbildung hat sie ihre Leidenschaft zur Ordnung weiter ausgelebt. „Es gibt wohl keinen Ort, an dem Ordnung und Struktur wichtiger sind als im Operationssaal während einer Operation“, sagt Lea Schuster. Den Sprung in die Selbstständigkeit zum Ordnungscoach hat sie gewagt, nachdem sie bei vielen Umzügen und Renovierungen innerhalb der Familie Ordnungssysteme kreiert hat.

„Irgendwann kam der Drang, dieses Hobby zu meinem Beruf zu machen. Nun erfreue ich mich daran, anderen Menschen mit meinem Ordnungssinn zu helfen und ihre glücklichen Gesichter zu sehen, wenn man innerhalb von wenigen Stunden große Veränderungen erzielt“, sagt Lea Schuster. Auf operation ordnung.de gibt es weitere Infos und Kontaktmöglichkeiten.

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