Awo-Kaffeenachmittag in der Begegnungsstätte Riedhof Tucholsky zu Gast in Sachsenhausen

Ausdrucksvoll spielte Ursula Stampfli in dem Programm „Tucholsky to“, das auf dem Kaffeenachmittag der Awo Sachsenhausen in der Begegnungsstätte Riedhof zur Aufführung kam. Foto: Schieder

Sachsenhausen (ms) – Eine locker dargebotene Ladung Kultur traf auf die Besucher des Kaffeenachmittags der Arbeiterwohlfahrt (Awo) Sachsenhausen am vergangenen Samstag in der Begegnungsstätte Riedhof. „Eigentlich hatten wir das Programm schon im vorigen Jahr haben wollen“, sagte Awo-Vorsitzende Otti Altmann bei der Begrüßung der Gäste.

„Tucholsky to go“ ist eine Produktion des Theaters Gerlich-Raabe mit Unterstützung des Frankfurter Bundes für Volksbildung. Text und Regie sind von Sylvia Gerlich-Raabe, Protagonistin ist die Schauspielerin Ursula Stampfli, mit der sie viel zusammenarbeitet. Das Programm ist eine Mischung von Zitaten aus Tucholskys Werken und der Schilderung seines Lebenslaufes. In den Saal kam Ursula Stampfli mit der „Internationalen“.

1890 wurde Kurt Tucholsky in Berlin-Moabit geboren. Sein Vater war Direktor einer Handelsbank und zu ihm hatte er ein vertrauensvolles Verhältnis. Seine Mutter war herrschsüchtig. Tucholsky liebte die Oder- und die Ostseelandschaft. Mit 17 Jahren veröffentlichte er seinen ersten Text. Dann folgten Arbeiten für die Weltbühne und politische Texte, in denen er sich gegen die Zensur und Wilhelm II. wandte. Aber auch Rheinsberg entstand. Dazu kamen Theaterkritiken. Er liebte Pseudonyme bei seinen Veröffentlichungen. 1924 heiratete der Mary, die Geliebte und Gefährtin war, und zog nach Paris. Doch die Ehe wurde bald geschieden und er heiratete noch einmal Lisa, der er 1935 seinen Abschiedsbrief schrieb. Damals lebte er in Göteborg und hatte drei Jahre lang nur noch privat Briefe geschrieben.