Guter Zuspruch für die sechste Impfaktion im Zentrum Riedhof Viele holen sich den vierten Piks

Philipp Bolik (links) impft Karl-Heinz Bott im Begegnungs- und Servicezentrum Riedhof. Foto: Faure

Sachsenhausen (jf) – Die meisten kannten das schon: Impfausweis, Krankenkassenkärtchen, Personalausweis – alles dabei. Beim Ausfüllen von Aufklärungsbogen, Anamnese und Einwilligungserklärung standen sechs Helferinnen und Helfer vom Frankfurter Verband den Impflingen bei der mittlerweile sechsten Impfaktion im Begegnungs- und Servicezentrum Sachsenhausen-West/Riedhof zur Seite.

„Bei der ersten Impfaktion genau vor einem Jahr war der Aufwand noch groß, es musste viel erklärt werden. Aber inzwischen haben wir und auch die Bewohner Erfahrungen gesammelt“, erklärte Andrea Suhr, Leiterin der Begegnungsstätte. In der angrenzenden Anlage gibt es 239 Wohnungen, die vom Frankfurter Verband betreut werden.

Die meisten Frauen und Männer, die an diesem Tag ins Zentrum kamen, holten sich ihren vierten Piks ab. „Eigentlich hätte ich mir mehr Zuspruch von jungen Leuten gewünscht“, gestand Suhr, „aber viele haben sich bereits von ihrem Hausarzt impfen lassen.“ Eine zweite Auffrischungsimpfung wird sowohl von den Bewohnern der Seniorenanlage als auch von älteren Menschen aus der Umgebung gerne angenommen und entspricht den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission, die eine solche Auffrischung besonders gesundheitlich gefährdeten Personen rät. Langeweile haben die drei Mitarbeiterinnen um den impfenden Arzt Philipp Bolik von der Johanniter-Unfall-Hilfe also nicht. Der Saal, der an diesem Tag zur Vorbereitung und als Warteraum genutzt wird, ist gut besucht. Abstand und Maske sind längst zur Routine geworden.

„Wir hatten praktisch ein halbes Jahr während der Pandemie geschlossen. Das war ganz fürchterlich“, berichtete Suhr, die seit mehr als 30 Jahren mit viel Herzblut für ältere Menschen tätig ist. Um während der Abschottung wenigstens irgendetwas für die Bewohner anzubieten, wurde Telefon-Bingo gespielt. Und es wurden Brief geschrieben. Wer nicht selbst schreiben konnte, dem halfen Andrea Suhr und ihr Team. „Es war so ruhig im Zentrum, wirklich bedrückend“, bemerkte die Leiterin. „Die Umarmungen haben uns allen gefehlt, das ist so wichtig“, weiß Suhr. Natürlich gibt es immer noch Einschränkungen, aber langsam hält das Leben wieder Einzug.

„Hoffentlich öffnet das Tanzcafé bald wieder“, sagte Karl-Heinz Bott beschwingt. Der rüstige und humorvolle Mann, der nicht weit entfernt vom Zentrum wohnt und gerne in der Begegnungsstätte zu Gast ist, wird vom Arzt Philipp Bolik gefragt: „Haben Sie die Impfungen alle gut überstanden und vertragen?“ „Natürlich, kein Problem“, antwortete der Impfling und zuckte kein bisschen während des Pikses. Pflaster drauf, Ärmel wieder runter gekrempelt, alles gut. Knapp 80 Impfungen wurden während der Sonderaktion durchgeführt. Also hat sich der Aufwand gelohnt.