90 Jahre Heimatsiedlung der Nassauischen Heimstätte Vielfältiges Mieterfest zum runden Geburtstag

90 Jahre Heimatsiedlung wurde von der Nassauischen Heimstätte mit einem großen Mieterfest gefeiert. Viel Unterhaltung gab es auch für die jungen Gäste: Es wurden Luftballonfiguren geknotet und beim Glücksrad gab es kleine Gewinne. Foto: Schieder

Sachsenhausen (ms) – 90 Jahre alt wird die Heimatsiedlung in diesem Jahr. Anlass für die Nassauische Heimstätte (NH) am Samstag, 16. September, ein Mieterfest zu feiern. „Wir haben im vergangenen Jahr das Jubiläum der Miersch-Siedlung in Niederrad mit einem gut angenommenen Mieterfest gefeiert,“ begann Dr. Constantin Westphal, Geschäftsführer der NH, die Begrüßung der Besucher.

„Erbaut wurde sie zwischen den späten 1920er und den frühen 1930er Jahren und war ein Zeugnis der Aufbruchstimmung des ,neuen Frankfurt‘ unter dem Stadtbaurat Ernst May“, erinnerte Westphal an die Geschichte der Heimatsiedlung, die zwischen Bahndamm, Stresemannallee und Mörfelder Landstraße liegt. Licht, Luft und Sonne hätten zu dem Konzept gehört. Ursprünglich waren 850 Ein- und Mehrfamilienhäuser geplant, dann wurden es 1000 Wohneinheiten, in denen heute rund 3000 Menschen leben. Auch heute sei sie noch ein Vorbild für modernes Bauen.

In der Siedlung gibt es nur Einbahnstraßen. Entweder auf die Stresemannallee oder den Heimatring zulaufend. Typisch für sie sind auch die Straßen, die alle nach Bäumen benannt wurden, die die Straßen säumen. Geplant war auch die Nahversorgung mit Läden, Werkstätten, einer Poststelle und Arztpraxen. Heute gibt es noch einen Getränkemarkt, einen Friseur, ein Reisebüro und einen Kiosk sowie einen Kindergarten und eine Krabbelstube.

Unter Denkmalschutz

„Sie bleibt ein eindrucksvolles Beispiel für den Siedlungsbau der 1920er Jahre und steht jetzt unter Denkmalschutz,“ sagte Westphal. „Und wir wollen mehr als nur ein Vermieter sein,“ versicherte er. Inzwischen gibt es das Beratungsbüro der Caritas „Dialog“, Wohnungen für Behinderte aus dem Konrad-von-Preysing-Haus und ab Januar das Wohn-Service-Team der NH.

Priska Hinz, hessische Wohnungsbauministerin und Aufsichtsratsvorsitzende der NH, betonte, dass die Mieter sich hier wohlfühlen können, denn hier sei auch für die Kinder gesorgt und es gebe den Abenteuerspielplatz. Außerdem werde trotz Denkmalschutz immer wieder saniert. Darüber hinaus werde das Land der NH Zuschüsse für Neubauten geben. Die NH wolle bis 2021 1,5 Milliarden Euro in den Neubau von 4900 Wohnungen ausgeben.

Auch Prominente haben dort gewohnt

Sogar Prominenz hat hier einmal gewohnt wie der Entertainer Peter Frankenfeld. Die meisten heutigen Mieter seien mit ihrem Wohnumfeld sehr zufrieden. Nach der Eröffnung begann ein buntes Programm mit Führungen durch die Siedlung, einem Geschicklichkeitsparcours für Kinder von der Power-Bande, Dosenwerfen und Informationsständen. Für musikalische Unterhaltung sorgte ein DJ und zweimal die Caritas-Band Conny P. Für das leibliche Wohl war ebenfalls gesorgt. Ein besonderer Leckerbissen war eine Ausstellung mit vielen Schautafeln über die Geschichte der Siedlung. Liebevoll und sachkundig hatte sie David Bankiel zusammengestellt, ein Auszubildender der NH.