Martina Chane will Vorurteile ausräumen Vögel gequält und getötet: „Nilgänsen wird unrecht getan“

Martina Chane vom Projekt Oase kommt auch mit Nilgänsen klar: „Sie sind sehr sozial.“ Foto: Drusche

Sachsenhausen (jdr) – Martina Chane vom Projekt Oase ist entsetzt: „Seitdem Nilgänse öffentlich schlecht gemacht werden, finde ich immer mehr von Menschen verletzte und gequälte Wasservögel.“ Die Tierschützerin will mit den Vorurteilen aufräumen. Sie kümmert sich mit ihrem Projekt „Oase – Mensch und Tier im Einklang“ seit 2016 regelmäßig um verletzte Wasservögel. Sie füttert die Tiere, die sich nicht mehr selbst versorgen können, bringt verletzte Tiere aus Frankfurt, Offenbach oder dem Taunus zum Tierarzt und zu privaten Pflegestationen.

Jetzt hat die Tierliebhaberin die Nase voll. „In den Medien wird die Nilgans schlimm dargestellt“, ärgert sich die 37-Jährige. Im Sommer war die Nilgans im Frankfurter Brentanobad zum Abschuss freigegeben worden: „Das Problem ist der Kot. Darin wurden Kolibakterien und Salmonellen gefunden“, rechtfertigte Frank Müller, Chef der Bäderbetriebe, seine Entscheidung im August. Vor den Krankheitserregern warnte auch das Gesundheitsamt Frankfurt: „Besonders bei Kindern kann es zu Infekten führen“, sagte Ursel Heudorf.

Martina Chane versteht die Welt nicht mehr: „Seitdem solche Dinge in den Zeitungen stehen, scheinen die Leute den Respekt vor Nilgänsen zu verlieren und begegnen ihnen immer bösartiger.“ Was sie beobachtet hat, klingt dramatisch: „Es werden Hunde auf die Vögel gehetzt. Manche fahren auf dem Wasser mit dem Boot in schwimmende Gruppen, andere steuern an Land mit Fahrrädern hinein. Ich habe letztens sogar einen Mann gesehen, der ein Küken absichtlich überfahren wollte. Doch ich habe es gerettet.“

Angelhaken im Rücken

Einzelne Tiere seien eindeutig misshandelt worden, andere verschwunden. Erst kürzlich sei ihr eine Nilgans gemeldet worden, die in der Stadt angeschossen wurde. „Ich habe eine Nilgans mit einem etwa zehn Zentimeter langen Angelhaken gefunden, der so tief in ihrem Rücken steckte, dass sie sich darin nicht selbstständig verfangen haben kann.“ Erst vier Tage später kann Martina Chane das verletzte Tier einfangen, es von dem Haken befreien. Nach täglicher Beobachtung sowie Untersuchung und Versorgung hilfsbedürftiger Tiere könne Martina Chane erkennen, dass es sich bei den Nilgänsen um sehr soziale Wildgänse handelt. „Aber die Rufe werden mit Aggressionen verwechselt: In der Brutzeit ist das Verhalten der Nilgänse anders als normal. Man spricht von einem überempfindlichen Brutzeitverhalten, das es auch bei anderen Wasservögeln gibt“, erklärt Chane.

Nilgänse beeinträchtigten auch keine anderen Arten: „Die Entenpopulation ist schon vor dem Eintreffen der Nilgans im Frankfurter Raum zurückgegangen, den Graugänsen sind sie unterlegen und kleine Vogelarten profitieren von ihrer Feindabwehr.“ Nilgänse nehmen sich verwaister Küken an und vertragen sich, laut Chane, sehr gut mit anderen Vogelarten in der Region. „Auch der Gänsekot wurde von Wissenschaftlern untersucht. Es konnte kein gefährlicher Keim gefunden werden“, beteuert die Frankfurterin: „Außerdem habe ich erst die Tiere am Main, Ostpark und Offenbach kontrolliert. Ich kann nicht bestätigen, dass es hier noch hunderte Nilgänse gibt. Am Main haben es von zehn Paaren nur fünf Junge geschafft. Ich wünsche mir, dass die Gänse endlich in Ruhe gelassen werden.“

Kommentare

Vielen herzlichen Dank an

Vielen herzlichen Dank an Frau Drusche

Wenn dem so ist dann liegt Verletzung des Tierschutzgesetzes vor

Es ist traurig wie Menschen mit den Tieren umgehen. Aber liebe Tierschützer lasst Euch nicht unterkriegen u. helft weiterhin den schutzbedürftigen Tieren. Bei Tierquälerei u.auf frischer Tat ertappt Fotos machen u. Anzeige erstatten. Auch Tiere haben ein Recht zu leben. Vergessen wir nicht die Tiere waren vor dem Menschen da. Und wer nimmt den Tieren den Lebensraum?
Zum Thema Nilgänse. Die Nilgänsen verhalten und ernähren sich gleich wie Graugänse. Sie sind nur in der Brutzeit agressiv. Nilgänse leben mit anderen Wasservögel ausserhalb der Brutzeit friedlich zusammen. Wer was anderes behauptet lügt.

Lasst die Tiere in Frieden leben. Mein ♡ den Tieren!

Anne 8Me93