Mit dem Umweltamt Dachbegrünung und Blühwiese vorangebracht Weg zum klimafreundlichen Museum

Das Museum am Schaumainkai wird ordentlich begrünt.

Sachsenhausen (red) – Das Museum für Kommunikation eröffnet am 12. Oktober die große Sonderausstellung „Klima X“, eine Ausstellung über die Kommunikation der Klimakrise und die große Diskrepanz, die zwischen Wissen und Handeln besteht. In Vorbereitung auf das Ausstellungsprojekt startet das Museum auch selbst verschiedene Veränderungsaktionen: Gemeinsam mit dem Umweltamt der Stadt und dem Förderprogramm „Frankfurt frischt auf“ wird das Museumsdach neu begrünt, um die Vielfalt an Insekten, Vögeln und Kleinstlebewesen zu fördern.

Seit Anfang Mai wird der Rasen zwischen dem Glaskegel des Behnisch-Baus und der historischen Villa abgetragen und eine Magerwiese angelegt. „Dank der Kooperation mit dem Umweltamt haben wir viel über die Veränderung des Stadtklimas durch die Anlage von grünen Flächen in der Stadt gelernt. Schon kleinste Begrünungen tragen dazu bei, die Temperatur zu senken. Eine Fläche von rund 800 Quadratmetern, wie unsere Wiese, leistet dazu einen wesentlichen Beitrag – auch angesichts von Hitzeperioden, wie wir sie am vergangenen Wochenende erlebt haben“, sagt Helmut Gold, Direktor des Museums für Kommunikation.

„Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen der Gegenwart. Sowohl beim Klimaschutz, als auch bei der zwingend notwendigen Anpassung an den Klimawandel, ist ein dringend notwendiges Umdenken erforderlich. Die Frankfurter Bürgerschaft sowie Unternehmen sind aufgerufen, sich an dem Vorbild der Museumsstiftung ein Beispiel zu nehmen und eine Dach-, Fassaden- oder Hofbegrünung zu prüfen und initiativ zu werden“, sagt Peter Dommermuth, Leiter des Umweltamts.

Eine Besonderheit des Museumsgebäudes ist, dass 30 Prozent der Ausstellungsfläche unter der Erde liegen. Das Museumsdach überspannt das Hauptausstellungsgeschoss, das die Dauerausstellung beherbergt. Beim Architekturwettbewerb für den Neubau (Eröffnung 1990) wurde es zur Auflage gemacht, den Baumbestand auf dem Grundstück weitestgehend zu erhalten. Damals hatte das Architekturbüro „Behnisch & Partner“ mit seinem lichten Gebäude überzeugt und das Zusammenspiel von Natur und Architektur am besten umgesetzt. Das Museumsdach war von einer geschlossenen Grasdecke bedeckt.

Während der Gartenarbeiten wurde die bestehende Grasnarbe jetzt abgetragen und der Mutterboden mit Sand abgemagert, um den Nährstoffgehalt zu reduzieren und gleichzeitig die Tragfähigkeit des Daches nicht zu gefährden. Hier sollen in Zukunft Pflanzen gedeihen, die mit Trockenheit besonders gut zurechtkommen, gleichzeitig aber auch Lebensraum für eine Vielzahl von Insekten bieten. Anfang Mai wurden verschiedene Wildblumen, Gräser und Kleearten gesät, die besonders reich an Nektar sind und eine Vielzahl Insekten anlocken. Mit der Magerwiese kann der Wasserverbrauch um bis zu 70 Prozent reduziert werden.