Beim Kindergipfel steht der Kontinent Afrika im Fokus Wünsche steigen mit Luftballons in den Himmel

Luftballons mit Kinderwünschen steigen in den Himmel. Foto: Faure

Sachsenhausen (jf) – 62 Kinder aus allen Teilen Deutschlands saßen zur Eröffnung des Kindergipfels 2016 auf Bänken im Garten hinter dem Weltkulturen Museum. Unter ihnen die beiden zwölfjährigen Mädchen Sophie aus dem rheinland-pfälzischen Rinnthal und Mila aus Stuttgart sowie die 14-jährige Jelena aus Bad Schwalbach. „Ich habe im Internet den Kindergipfel entdeckt und finde es cool, dass es so etwas gibt“, sagte Sophie. Jelena hat sich im Naturfreunde-Haus ihres Ortes angemeldet: „Es interessiert mich, mehr über Afrika zu erfahren und vielleicht auch etwas ändern zu helfen.“ Mila meinte: „Es ist gut, wenn Kinder entscheiden können.“

Alle Teilnehmer waren am Donnerstagvormittag angereist und im Haus der Jugend am Deutschherrnufer untergebracht worden. Eine erste Runde zum Kennenlernen hat bereits stattgefunden.

1991 gab es den ersten Kindergipfel – ebenfalls in Frankfurt. Das seit 2002 alle zwei Jahre stattfindende Projekt der Naturfreundejugend Deutschlands steht unter dem Leitmotiv „Kinder reden, Erwachsene hören zu“. Das diesjährige Motto heißt „Was denkst du, wenn du an Afrika denkst?“.

Jannis Pfendtner vom Vorstand der Naturfreundejugend begrüßte die Teilnehmer im Alter zwischen zehn und 14 Jahren. „Über Monate wurde der viertägige Gipfel vorbereitet. Ihr habt in den nächsten Tagen die Gelegenheit, in verschiedenen Workshops mehr über Afrika zu erfahren.“

Stadträtin Elke Sautner überbrachte die Grüße des Oberbürgermeisters, Schirmherr des Kindergipfels. „Der Gipfel hat die Zukunft im Blick. Wie können wir miteinander leben? Was wissen wir über die Welt? Um diese Fragen geht es.“

„Und um Mitbestimmung und Verantwortung“, ergänzte Pfendtner. Svenja und Sascha von der Naturfreundejugend stimmten auf das Thema ein: „Afrika – da denkt man oft an Armut, hungernde Kinder, wilde Tiere. Aber die Geschichte Afrikas hängt eng mit Europa zusammen, die Kolonialisierung des Kontinents hat Afrika tiefgreifend verändert. In den nächsten Tagen wollen wir gemeinsam versuchen, Vorurteile zu überwinden und bessere und passendere Bilder zu finden.“

Mamadou Mbodji aus dem Senegal, Vizepräsident der Naturfreunde International, brachte Grüße der Kinder seines Landes in Bildern und Geschichten mit. „Die Zukunft liegt in euren Händen. Gebt nie auf, für eine respektvolle Gesellschaft zu kämpfen“, forderte er die Gipfelteilnehmer auf. „Ich bin überzeugt davon, dass wir alle bis zum Ende des Gipfels viel gelernt haben und bereichert nach Hause fahren werden.“

Dann trat der achtköpfige Kinderrat vor: Aziza, Fabian, Moussa, Julia, Anja, Seif, Abdullah und Felix. Seif informierte kurz über die Workshops, in denen die Kinder etwas über Kolonialismus, Kinderarbeit, Freiheitskampf, Flucht und afrikanische Musik erfahren werden.

Im Anschluss füllte jedes Kind eine Karte mit seinen Wünschen für den Gipfel aus. „Ich wünsche mir, danach zu wissen, was das Richtige ist … dass ich dann weiß, wie ich dort helfen und etwas verändern kann“, steht auf Jelenas Karte.

Auf der Wiese hinter dem Weltkulturen Museum stiegen die vielen leuchtend orangefarbenen Luftballons mit den Karten in den Himmel.