Alle Teilnehmer waren am Donnerstagvormittag angereist und im Haus der Jugend am Deutschherrnufer untergebracht worden. Eine erste Runde zum Kennenlernen hat bereits stattgefunden.
1991 gab es den ersten Kindergipfel – ebenfalls in Frankfurt. Das seit 2002 alle zwei Jahre stattfindende Projekt der Naturfreundejugend Deutschlands steht unter dem Leitmotiv „Kinder reden, Erwachsene hören zu“. Das diesjährige Motto heißt „Was denkst du, wenn du an Afrika denkst?“.
Jannis Pfendtner vom Vorstand der Naturfreundejugend begrüßte die Teilnehmer im Alter zwischen zehn und 14 Jahren. „Über Monate wurde der viertägige Gipfel vorbereitet. Ihr habt in den nächsten Tagen die Gelegenheit, in verschiedenen Workshops mehr über Afrika zu erfahren.“
Stadträtin Elke Sautner überbrachte die Grüße des Oberbürgermeisters, Schirmherr des Kindergipfels. „Der Gipfel hat die Zukunft im Blick. Wie können wir miteinander leben? Was wissen wir über die Welt? Um diese Fragen geht es.“
„Und um Mitbestimmung und Verantwortung“, ergänzte Pfendtner. Svenja und Sascha von der Naturfreundejugend stimmten auf das Thema ein: „Afrika – da denkt man oft an Armut, hungernde Kinder, wilde Tiere. Aber die Geschichte Afrikas hängt eng mit Europa zusammen, die Kolonialisierung des Kontinents hat Afrika tiefgreifend verändert. In den nächsten Tagen wollen wir gemeinsam versuchen, Vorurteile zu überwinden und bessere und passendere Bilder zu finden.“
Mamadou Mbodji aus dem Senegal, Vizepräsident der Naturfreunde International, brachte Grüße der Kinder seines Landes in Bildern und Geschichten mit. „Die Zukunft liegt in euren Händen. Gebt nie auf, für eine respektvolle Gesellschaft zu kämpfen“, forderte er die Gipfelteilnehmer auf. „Ich bin überzeugt davon, dass wir alle bis zum Ende des Gipfels viel gelernt haben und bereichert nach Hause fahren werden.“
Dann trat der achtköpfige Kinderrat vor: Aziza, Fabian, Moussa, Julia, Anja, Seif, Abdullah und Felix. Seif informierte kurz über die Workshops, in denen die Kinder etwas über Kolonialismus, Kinderarbeit, Freiheitskampf, Flucht und afrikanische Musik erfahren werden.
Im Anschluss füllte jedes Kind eine Karte mit seinen Wünschen für den Gipfel aus. „Ich wünsche mir, danach zu wissen, was das Richtige ist … dass ich dann weiß, wie ich dort helfen und etwas verändern kann“, steht auf Jelenas Karte.
Auf der Wiese hinter dem Weltkulturen Museum stiegen die vielen leuchtend orangefarbenen Luftballons mit den Karten in den Himmel.